Kino

Die Entdeckerin

Noch ist alles gut – doch in »Blink Twice« wird die schöne reiche Welt zum Albtraum. Foto: © 2024 Amazon Content Services LLC. All Rights Reserved.

»Flowers for Zoë« heißt das Lied von 1991, das Musiker Lenny Kravitz für seine Tochter geschrieben hat. Er wünscht ihr darin Blumen, Liebe, Spielplätze – und, das ist retrospektiv besonders treffend, »all kinds of things for you to explore«.

Viel entdeckt und ausprobiert hat Zoë Kravitz auf jeden Fall. Sie ist Schauspielerin und Model und präsentiert nun mit Blink Twice ihr Debüt als Regisseurin. In dem Thriller lernt ein Tech-Milliardär, gespielt von Kravitzʼ Partner Channing Tatum, bei einer Spendengala eine Kellnerin (Naomi Ackie) kennen, und es funkt. Als er die Frau zum gemeinsamen Urlaub mit Freunden auf seine Privatinsel einlädt, geschehen plötzlich seltsame Dinge.

Kravitz wollte schon immer schauspielern

Erfahrungen im Thriller-Genre konnte Kravitz zuletzt als Schauspielerin sammeln, als sie für Kimi, Steven Soderberghs Big-Data-Variante von Hitchcocks Das Fenster zum Hof, vor der Kamera stand. Kravitz spielt darin eine an ihre Wohnung gebundene, agoraphobische Heldin, die den Sprachassistenten Kimi für ein Datenunternehmen optimiert. Auf einer Aufnahme ist das Schreien einer Frau zu hören: ein Gewaltverbrechen? Kravitz verkörpert die in ihrer Phobie gefangene Frau eindringlich und hetzt später im Paranoia-Modus durch Seattle.

Geboren wurde sie 1988 in Los Angeles als Tochter von Lenny Kravitz und der Schauspielerin Lisa Bonet. Beide Eltern sind halb afroamerikanischer und halb aschkenasischer Abstammung. Kravitz selbst bezeichnet sich als säkulare Jüdin.

Schauspielern wollte sie schon immer. »Ich habe im Wohnzimmer meiner Großeltern Vorstellungen gegeben und von ihnen und ihren Freunden einen Dollar Eintritt verlangt«, erzählte sie gegenüber dem Magazin »Rolling Stone«. Ihre stimmlichen Qualitäten hat Kravitz in der Lo-Fi-Rockband Elevator Fight zum Besten gegeben.

Als Schauspielerin bekannter wurde sie durch ihre Rolle der Fliegenmutantin Angel Salvadore im Comic-Spektakel X-Men: Erste Entscheidung. Kravitz bewegt sich zwischen Serienformaten sowie kleineren und großen Filmproduktionen.

Ihre Schauspielkollegin Reese Witherspoon schrieb für das »Time Magazine«, das Kravitz 2022 zu den 100 »most influential people« kürte: »Zoë hat in ihrer bisherigen Karriere schon so viel erreicht, aber am meisten freue ich mich auf das, was noch kommt. Regie führen, produzieren, ihren eigenen Weg gehen. Aber immer auf ihre Art. Immer cool.« Man darf gespannt sein, was da noch alles kommt.

Der Film läuft ab dem 22. August im Kino.

Los Angeles

Trägerverein: Villa Aurora und Thomas-Mann-Haus unversehrt

Beide Häuser haben als Exil-Orte bedeutender Intellektueller während des Nationalsozialismus Bezug zu Deutschland

 11.01.2025

Kino

Die Literaturverfilmung der »Traumnovelle«

Arthur Schnitzlers Erzählung wird für diese filmische Umsetzung ins heutige Berlin verlegt

 11.01.2025

Theater

Berliner Ensemble benennt Innenhof nach Helene Weigel

Die Veranstaltung bildet den Auftakt für das vom »BE« ins Leben gerufene Helene-Weigel-Jahr

 11.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Kino

Road-Movie der besonderen Art

»A Real Pain« handelt von zwei Amerikanern, die auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter durch Polen reisen und historische Stätten jüdischen Lebens besuchen

von Irene Genhart  10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025

Österreich

Schauspiel-Legende Otto Schenk ist tot

Der Darsteller, Intendant, Autor und Regisseur mit jüdischem Familienhintergrund galt als spitzbübischer Spaßmacher und zugleich tiefgründig Denkender. Er war ein gefragter Künstler - auch in Deutschland und in den USA

von Matthias Röder  10.01.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  10.01.2025 Aktualisiert