Golden Globes

Deutsches NSU-Drama ausgezeichnet

Ausgezeichnet: Diane Kruger und Fatih Akin bei der Verleihung der Golden Globes Foto: dpa

Das NSU-Drama Aus dem Nichts des deutschen Regisseurs Fatih Akin hat den Golden Globe als bester nicht englischsprachiger Film gewonnen.

Das gab der Verband der Auslandspresse bei der 75. Golden-Globe-Gala am Sonntagabend in Beverly Hills bekannt. Für den 44 Jahre alten Fatih Akin, gebürtiger Hamburger und Sohn türkischer Einwanderer, war es die erste Golden-Globe-Nominierung.

Konkurrenz Bei der Preisverleihung setzte sich Aus dem Nichts unter anderem gegen die schwedische Satire The Square von Ruben Östlund durch, die zuvor mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet worden war. Außerdem waren der kambodschanische Film First They Killed My Father (Regie: Angelina Jolie), Fantastic Woman aus Chile und Loveless aus Russland nominiert.

Akins Thriller beschäftigt sich indirekt mit den Morden des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) an Migranten in Deutschland. Der Film erzählt von einem Terroranschlag in Hamburg, bei dem ein Kurde und dessen Sohn ums Leben kommen. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass zwei Neonazis die Tat begangen haben. Sie werden jedoch in einem Prozess freigesprochen.

Für ihre Rolle als deutsche Frau des Opfers, die alles daransetzt, die Verantwortlichen haftbar zu machen, war die Schauspielerin Diane Kruger 2017 mit dem Darstellerpreis bei den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet worden.

Oscar-Kandidaten Aus dem Nichts ist auch bei der 90. Oscar-Verleihung am 4. März 2018 in Hollywood als bester nicht englischsprachiger Film nominiert. Bei der Oscar-Verleihung tritt in dieser Kategorie auch der umstrittene Spielfilm Foxtrot des israelischen Regisseurs Samuel Maoz an.

Das Werk, das den Preis der Großen Jury bei den Filmfestspielen von Venedig gewann, setzt sich mit den Auswirkungen des Wehrdienstes eines israelischen Soldaten im Westjordanland auf dessen Familie auseinander. Foxtrot war 2017 trotz harscher Kritik der israelischen Kulturministerin Miri Regev mit dem Ophir Award für den besten israelischen Film ausgezeichnet worden.

Madoschs Mensch

Eine Geschichte von Menschen und Katzen: Wie sich zwei Freundinnen in einem Apartment des jüdischen Altersheims fanden

von Maria Ossowski  17.11.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Wem »Jude« nicht passt, muss noch lange nicht »Jew« sagen

von Joshua Schultheis  17.11.2024

Lesen!

»Israel und wir«

Der prominente Politik-Journalist Werner Sonne beschreibt mit großer Sachkenntnis das seit jeher widerspruchsvolle Verhältnis Deutschlands zum jüdischen Staat

von Gerhard Haase-Hindenberg  17.11.2024

Aufgegabelt

Grüner Bulgur-Salat

Rezepte und Leckeres

 17.11.2024

Zahl der Woche

3500 Engagierte

Fun Facts und Wissenswertes

 17.11.2024

Fernsehen

Arte zeigt Dokumentation über die Wurzeln jiddischer Musik

»Das Klezmer Projekt« ist ein bewegender dokumentarischer Liebesfilm

von Gaby Sikorski  15.11.2024

Imanuels Interpreten (1)

Flora Purim: Das Unikum

Die in Rio de Janeiro geborene Sängerin liefert eine einzigartige Melange der Klänge

von Imanuel Marcus  15.11.2024

Kolumnen

Die Zukunft umarmen

Anetta Kahane plädiert mit radikaler Unbedingtheit für eine offene Gesellschaft, befindet Rezensentin Sandra Kreisler

von Sandra Kreisler  15.11.2024

Amsterdam

Museum: Pissaro-Bild und tragische Geschichte seiner Eigentümer

Eine jüdische Familie muss ein Gemälde verkaufen, um zu überleben. Nun wird die Geschichte erzählt

 15.11.2024