Damit Sie sich bei uns an Bord auch körperlich wohlfühlen, haben wir im Folgenden einige wichtige Tipps und Hinweise für einen entspannten Flug für Sie zusammengestellt. EL AL bringt Sie gesund und munter an Ihr Reiseziel!», schreibt die israelische Fluggesellschaft auf ihrer Website.
Bei manchem ultraorthodoxen Mann hängt das körperliche Wohlergehen im Flieger nicht von den Wellnesstipps der Airline ab, sondern davon, dass er nicht neben einer Frau sitzen muss. Doch mit dieser Praxis soll jetzt Schluss sein: EL-AL-Chef Gonen Usishkin hat mitgeteilt, in Zukunft werde jeder Passagier «umgehend aus dem Flugzeug entfernt, der sich weigert, neben einem anderen Passagier zu sitzen».
Endlich! So war meine erste Reaktion. Schon genügend Flugzeuge von EL AL sind mit stundenlanger Verspätung gestartet, weil gewisse Herren Charedim kein potenziell verführerisches Weib als Sitznachbar dulden wollten. Für das Image der israelischen Airline nicht gerade förderlich.
Buchung Dann kam mir eine Geschäftsidee, die sich angesichts des demografischen Wandels in Israel langfristig auszahlen und nicht unmaßgeblich zur Konsolidierung der israelischen Fluggesellschaft beitragen könnte. Schließlich stellt EL AL gerade sein Buchungssystem um. Warum nicht noch zusätzliche Kategorien einführen – «Ultra Basic» und «Ultra Business»?
In jedem Flugzeug könnte EL AL mehrere abgetrennte Reihen für charedische Männer reservieren. Vor dem Start würde den frommen Passagieren ausschließlich von männlichen Flugbegleitern ein Glas Gefilte Fisch mit Koscher-Stempel der Eda Charedit ausgehändigt (bei Langstreckenflügen: zwei Gläser Gefilte Fisch). Die Kosten für leer stehende Plätze müssten die Gerer Chassidim, die Bratzlawer Chassidim, die Satmarer und das israelische Oberrabbinat anteilig übernehmen – so wären die «Ultra»-Reihen bei EL AL grundsätzlich ausgebucht!
Aschkenasim Beim dritten Überlegen fiel mir ein, dass es dabei nicht bleiben würde. Denn auch Angehörige anderer Minderheiten oder religiöser Strömungen könnten eigene Sitzreihen verlangen. Lesbische Rabbinerinnen würden nicht neben Männern sitzen wollen – schon gar nicht neben Charedim. Kahanisten könnten araberfreie Sitzreihen fordern, während Jemeniten und Marokkaner vor dem Obersten israelischen Gericht auf ihr Recht pochen würden, als Entschädigung für die jahrzehntelange Diskriminierung durch Aschkenasim immer in der ersten Reihe zu sitzen. Und so weiter und so fort.
Vielleicht sollten ultrafromme Männer, die Weibsvolk stört, in Zukunft Augenklappen und Ohrenschützer auf ihre Flugreise mitnehmen? Oder sie müssen eine eigene Fluglinie gründen. Wie wäre es mit «Schwarzer Himmel»? Oder wem das zu düster klingt: «Nescher (Adler) mehadrin»?