Jüdisches Museum Berlin

David Grossman erhält Toleranz-Preis

In der Begründung der Jury heißt es, Grossman sei durch seine mutige Teilnahme an den gesellschaftspolitischen Debatten in Israel hervorgetreten. Foto: dpa

Der »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums Berlin geht in diesem Jahr an den israelischen Schriftsteller David Grossman und an die BMW-Erbin und Unternehmerin Susanne Klatten.

Die undotierte Ehrung wird am 10. November zum 17. Mal übergeben, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Die Laudatoren sind Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) für David Grossman und der Soziologe Hartmut Rosa für Susanne Klatten.

Demokratie Mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz« werden seit 2002 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik ausgezeichnet, die sich auf herausragende Weise um die Offene Gesellschaft und die Demokratie verdient gemacht haben.

Bisherige Preisträger sind neben vielen anderen der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), die Verlegerin Friede Springer, Altbundespräsident Joachim Gauck, der Sammler und Mäzen Heinz Berggruen sowie der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl und Amtsinhaberin Angela Merkel (beide CDU).

In der Begründung zu David Grossman heißt es, er habe sich nicht nur als Schriftsteller international einen Namen gemacht, sondern sei auch durch seine mutige Teilnahme an den gesellschaftspolitischen Debatten seines Landes hervorgetreten.

Bei Susanne Klatten werde ihr breit gefächertes philanthropischen Wirken gewürdigt. Seit vielen Jahren wirke die 56-Jährige durch ihre Arbeit aktiv und wegweisend an der Bewältigung wichtiger gesellschaftlicher Aufgaben im Land mit, hieß es.

WERK Zuletzt erschien von David Grossman das Buch Kommt ein Pferd in die Bar, für das der Schriftsteller im vergangenen Jahr den Man Booker International Prize erhielt. In dem 2016 veröffentlichten Roman geht es um den Auftritt eines Stand-up-Comedian in einem kleinen israelischen Dorf und eine grausame Entscheidung, die ihn bis heute verfolgt.

Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter im Jahr 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Wie sein israelischer Schriftstellerkollege Amos Oz ist Grossman regelmäßig auf der Liste der Kandidaten für den Literaturnobelpreis. Grossmans Bücher sind in 36 Sprachen übersetzt worden. epd/ja

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  14.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Mascha Kaléko

Großstadtdichterin mit sprühendem Witz

In den 20er-Jahren war Mascha Kaléko ein Star in Berlin. Die Nazis trieben sie ins Exil. Rund um ihren 50. Todestag erleben die Werke der jüdischen Dichterin eine Renaissance

von Christoph Arens  13.01.2025

Film

»Dude, wir sind Juden in einem Zug in Polen«

Bei den Oscar-Nominierungen darf man mit »A Real Pain« rechnen: Es handelt sich um eine Tragikomödie über das Erbe des Holocaust. Jesse Eisenberg und Kieran Culkin laufen zur Höchstform auf

von Lisa Forster  13.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  12.01.2025

Omanut Zwillenberg-Förderpreis

Elianna Renner erhält Auszeichnung für jüdische Kunst

Die Schweizerin wird für ihre intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Biografie und Politik geehrt

 12.01.2025