Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) ist ganz oben in der Berliner Gesellschaft angekommen: Der Anwalt steht kurz davor, in die wohlhabende und einflussreiche Familie der von Zernikows einzuheiraten. Doch dann steht eines Tages eine alte Frau vor der Tür des Familienanwesens der Zernikows. In der Hand ein Formular in russischer Sprache. Sie will Vernaus Schwiegervater in spe Utz von Vernikow sprechen.
So beginnt der Film Das Kindermädchen nach dem gleichnamigen Roman von Elisabeth Hermann. Erzählt wird eine deutsche Familiengeschichte um Nazivergangenheit damals und Vertuschung heute.
zwangsarbeit Vernau wimmelt die Fremde ab, nimmt aber das Formular entgegen und bittet eine alte Studienfreundin, es zu übersetzen. Kurz darauf entdeckt er durch eine Zeitungsmeldung, dass die Unbekannte tot aus dem Landwehrkanal gezogen wurde. Das russische Schreiben erweist sich derweil als brisant: Es kommt von einer Natalja Tscherednitschenkowa aus Kiew, die während des Krieges als Zwangsarbeiterin Kindermädchen bei den Zernikows war und nun eine Entschädigung für diese Zeit will.
Vernau spricht die hochangesehenen, politisch immer korrekten Zernikows auf den Fall an – und erhält eine eisige Abfuhr: Niemand will sich erinnern. Der junge Anwalt beginnt daraufhin, unangenehme Fragen zur Familiengeschichte zu stellen und zieht sich dadurch den Zorn der Zernikows zu.
Auch Vernaus Verlobte Sigrun (Nathalie Wörner), eine aufstrebende Politikerin, stellt sich gegen ihn. Je mehr der Anwalt herausfindet, desto unbequemer wird er für die Zernikows. Die Familie schlägt zurück, Vernau verliert alles: seinen Job, seine Wohnung, seine große Liebe. Dennoch gibt er nicht auf, stößt am Ende auf ein dunkles Geheimnis der Zernikows aus der Nazizeit – und bringt sich damit selbst in Gefahr. ja