Sehen!

Das Herz von Jenin

Die Familie Khatib lebt im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland. Am 5. November 2005 spielt ihr 12-jähriger Sohn Ahmed mit Freunden auf der Straße »Araber und Jude«. Als der Junge mit seinem Spielzeuggewehr über die Straße rennt, trifft er auf eine israelische Patrouille. Die Soldaten glauben, angegriffen zu werden. Zwei Schüsse fallen. Sie treffen Ahmed in Kopf und Brust. 24 Stunden später stirbt der Junge im Rambam-Krankenhaus in Haifa. Die Ärzte hatten den Jungen nicht mehr retten können. Ein Krankenpfleger fragt den Vater, ob er bereit wäre, die Organe seines Sohnes zu spenden. Ismael Khatib ruft seinen ältesten Bruder an, holt sich den Segen des Imam aus Jenin und informiert die weltliche Autorität des Flüchtlingslagers, den Chef der militanten Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Alle stimmen der Transplantation zu. Für fünf israelische Kinder ist es die Chance, durch Ahmeds Organe weiterzuleben.

Der deutsch-israelische Dokumentarfilm Das Herz von Jenin von Leon Geller und Marcus Vetter, den arte am Freitag, den 21. Januar, um 22.35 Uhr ausstrahlt, begleitet Ismael Khatib auf einer Reise zu drei der fünf Kinder, die heute mit Ahmeds Organen leben: Mohammed, ein Beduinenjunge aus der Negevwüste, Samah, eine junge Drusin aus dem Norden Israels, und Menuha, Tochter einer jüdisch-orthodoxen Familie aus Jerusalem. Das Herz von Jenin erhielt unter anderem den Deutschen Filmpreis 2010, den Cinema for Peace Award 2009 und den DEFA-Förderpreis beim DOK Leipzig 2008. ja

»Das Herz von Jenin«. arte, Freitag, 21. Januar, 22.35 Uhr

München

Josef Schuster kritisiert geplante Veranstaltung des NS-Dokumentationszentrums

Bei der Lesung am Holocaust-Gedenktag soll Iris Berben aus einem Werk der Autorin Chaja Polak über Israel und Gaza lesen

 08.01.2025

Kontroverse um Elon Musk

Bericht: Zweiter »Welt«-Redakteur kündigt wegen Gastbeitrag

Der Axel-Springer-Konzern verliert offenbar einen weiteren renommierten Journalisten

 07.01.2025

Restitutionsdebatte

Nachfahren fordern besseres Rückgaberecht für NS-Raubgut

Die Regierung würde gern noch schnell ein Schiedsverfahrensrecht für die Restitution von NS-Raubgut einsetzen. Dagegen wenden sich nun Angehörige von früheren Besitzern

von Stefan Meetschen  07.01.2025

»Israelphobie«

Elefant im diskursiven Raum

In seinem Buch analysiert Jake Wallis Simon, Herausgeber des »Jewish Chronicle«, den Hass auf den jüdischen Staat

von Ralf Balke  07.01.2025

Potsdam

Ausstellung über Holocaust-Überlebende im Landtag

Im Mittelpunkt stünden die Lebensgeschichten von acht jungen Menschen, die mit dem sogenannten »Verlorenen Transport« aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert und bei Tröbitz befreit wurden

 07.01.2025

Sprache

»Sei ein Mensch!« ist Satz des Jahres

Es handelt sich um eine Aussage des Sportjournalisten Marcel Reif

 07.01.2025

Imanuels Interpreten (3)

Allee Willis: Die bekannteste Unbekannte

Sie ist die Unbekannte hinter Songs, von denen einige die Welt im wahrsten Sinne des Wortes bewegt haben. Ihr Motto: »Der Text darf nie mit dem Groove kollidieren«

von Imanuel Marcus  06.01.2025 Aktualisiert

Beverly Hills

Adrien Brody und »The Brutalist« gewinnen Golden Globes

Wie schnitten andere jüdische Darsteller und Filmemacher bei der 82. Vergabe der Trophäen in Beverly Hills ab?

von Imanuel Marcus  06.01.2025

Los Angeles

Amerikanischer Filmemacher Jeff Baena mit 47 Jahren gestorben

Er war bekannt für seine Independentfilme, und auch als Drehbuchautor machte er sich einen Namen. Nun ist der jüdische Regisseur mit 47 Jahren gestorben

 06.01.2025