Der Schriftsteller und Essayist Daniel Kehlmann erhält den Ludwig-Börne-Preis 2024. Die Wahl habe die alleinige Preisrichterin, die Verlegerin und frühere Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg, getroffen, teilte die Ludwig-Börne-Stiftung in Frankfurt am Main am Montag mit. Der nach dem Publizisten Ludwig Börne (1786-1837) benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis für herausragende Essays, Kritik und Reportagen soll am 9. Juni in der Frankfurter Paulskirche überreicht werden.
Kehlmann sei ein virtuoser wie subtiler Erzähler von Parallelwirklichkeiten, begründete von Lovenberg die Wahl. »Wenn er den Blick in die deutsche Vergangenheit richtet, zeigt sich die Relevanz seiner Literatur zum tieferen Verständnis unserer Gegenwart und so liest sich sein Werk als brennend aktuelle Mahnung angesichts der wachsenden Bedrohung der Demokratie und der fortschreitenden gesellschaftlichen Polarisierung.«
Der Ludwig-Börne-Preis wurde erstmals 1993 vergeben. Er erinnert an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als einer der Erfinder des Feuilletons gilt.
Preisträger waren unter anderen der Literat Hans Magnus Enzensberger, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, der Philosoph Peter Sloterdijk, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und »Spiegel«-Gründer Rudolf Augstein. Im vergangenen Jahr erhielt Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Preis. epd