Herr Pflaume, wie hoch können Sie springen?
Relativ hoch, keine Sorge. Aber ob ich dann auch in der Sendung wie seinerzeit Hans Rosenthal hochspringen und »Sie sind der Meinung, das war Spitze« rufen werde? Lassen Sie sich überraschen!
Warum so geheimnisvoll?
Ich wurde im Vorfeld der Sendung unzählige Male von Fans und von Journalisten gefragt, ob ich springen werde oder nicht. Das scheint von riesigem Interesse zu sein. Deswegen werden wir die Frage bis zum Schluss offen lassen. Es kann nicht schaden, die Vorfreude auf die erste Folge »Dalli Dalli« noch ein bisschen mehr zu erhöhen.
Worauf darf sich der Zuschauer sonst noch freuen?
Auf eine ebenso spaßige wie temporeiche Ratesendung. Denn das war immer das, was »Dalli Dalli« ausgemacht hat. Wir wollen den Menschen das zurückgeben, woran sie sich erinnern und was sie an der Sendung immer geschätzt haben – das reicht von Dalli-Klick über die »Dalli Dalli«-Tonleiter bis zur legendären Titelmusik. Schnellraterunden sowie prominente Gäste wird es natürlich auch wieder geben. Und nicht zuletzt gehen die Erlöse der Sendung wieder an die Hans Rosenthal-Stiftung, die unverschuldet in Not geratenen Menschen hilft.
Was wird neu sein an der Sendung?
Wir werden im Gegensatz zu früher die Punkte am Ende nicht in österreichische Schilling umrechnen. Es wird auch ein anderes Finalspiel geben. Die Optik im Studio hat sich ebenfalls ein wenig verändert. Da ist das Fernsehen einfach weiter als früher. Aber um ganz ehrlich zu sein, gibt es keine gänzlich neuen Elemente, denn »Dalli Dalli«, so wie es Hans Rosenthal damals erdacht hat, ist klasse und zeitlos.
Inwiefern?
Die Sendung ist so aktuell, dass sie auch heute noch mehr oder weniger genau so gespielt werden kann wie vor 40 Jahren. Andere Quizshow-Klassiker wie »Der Große Preis« könnte man dagegen nicht so ohne weiteres zurück auf den Bildschirm bringen – ganz zu schweigen davon, dass sich nur noch wenige Menschen an diese Shows erinnern. »Dalli Dalli« hingegen ist bei den Zuschauern nach wie vor selbst in den kleinsten Details präsent.
Sie sind in der DDR aufgewachsen. Haben Sie »Dalli Dalli« seinerzeit gucken können?
Absolut! In Leipzig, wo ich aufwuchs, konnte man problemlos Westfernsehen empfangen. Sie müssen wissen, »Dalli Dalli« war auch in der DDR eine Kultsendung. Bei uns Zuhause war die Sendung ein Familienevent. Wenn Rosenthal lief, versammelte sich die gesamte Familie vor dem Fernseher, ausnahmsweise durfte dabei dann auch auf dem Sofa gegessen werden. Ich würde mich freuen, wenn auch bei der Neuauflage wieder Zuschauer jeden Alters mit dabei wären. Insgesamt ist das als Moderator mein Anliegen: »Dalli Dalli« soll beste Fernsehunterhaltung für verschiedene Generationen sein.
Hans Rosenthals großes Anliegen war es, den Deutschen nach der Schoa zu zeigen, dass Juden ganz normale Menschen sind, »nicht besser und nicht schlechter als andere«, wie er es selbst formulierte. Auch deswegen lud er gelegentlich Juden wie Rabbiner Manfred Lubliner in die Sendung ein. Werden Sie in der Neuauflage daran anknüpfen?
Das war damals sicherlich ein wichtiger Aspekt, heute sind wir da aber, so hoffe ich zumindest, insofern weiter, als dass wir das nicht mehr speziell thematisieren müssen. Für mich sind alle Menschen gleich viel wert – egal welche Konfession, Hautfarbe oder Nationalität sie haben.
Mit dem Showmaster sprach Philipp Engel.
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Kai Pflaume wurde am 27. Mai 1967 in Halle an der Saale geboren. 1968 zieht die Familie von Leuna nach Leipzig. Nach dem Abitur studiert er Informatik an der Technischen Universität Magdeburg. Im Sommer 1989 trifft er nach einem Urlaub in Ungarn die Entscheidung die DDR zu verlassen und in den Westen zu gehen. In Frankfurt am Main beginnt er zunächst eine Ausbildung als Wertpapierkaufmann, arbeitet aber gleichzeitig als Moderator. Der Durchbruch lässt zwar ein wenig auf sich warten, aber 1993 bekommt er die Gelegenheit, »Nur die Liebe zählt« bei RTL zu moderieren. Seitdem ist der Wahl-Münchner der Mann für die großen TV-Events.
Die erste Folge der Neuauflage von »Dalli Dalli« wird Pflaume am 23. Juli (22.00 Uhr) im NDR-Fernsehen moderieren.