Mit einem neuen Bildungsprogramm »Dagesh on Tour« sollen bei Schülern Vorurteile über Juden abgebaut werden. Bei dem vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekt können junge Menschen zwischen zwölf und 19 Jahren im Rahmen von Workshops in Schulen, Jugend-, Kunst- und Kultureinrichtungen mit jüdischen Künstlern und anhand deren Kunst über persönliche und gesellschaftliche Fragen ins Gespräch kommen, wie das Netzwerk junger jüdischer Künstler »Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext« am Dienstag in Berlin mitteilte.
»Dagesh on Tour« nutze die Stärken der Künste, gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und zu verändern, erklärte Programmkoordinatorin Julia Alfandari. Durch die Begegnung und den Austausch mit den Künstlern zeige das Bildungsprogramm unbekannte Narrative heutigen jüdischen Lebens und solle dabei Stereotype, Vorurteile sowie Antisemitismus abbauen. Dabei ziele die Arbeit »auf die gegenseitige Anerkennung sowie auf die Frage, wie wir zusammenleben wollen«.
»Dagesh« wurde 2016 als Plattform junger jüdischer Künstler in Deutschland gegründet.
»Jüdisches Leben in Deutschland ist heute enorm pluralistisch«, erklärte »Dagesh«-Programmleiter Jo Frank. Dieser Reichtum werde in Bildungseinrichtungen selten angemessen komplex reflektiert. Gerade Kunst sei bestens geeignet, um mit jungen Menschen brennende Fragen zu bearbeiten.
»Dagesh« wurde 2016 als Plattform junger jüdischer Künstler in Deutschland gegründet und ist eine Initiative der Leo Baeck Foundation. Zur Vermittlung jüdischer Positionen produziert »Dagesh« unter anderem Video-Porträts von jüdischen Kunstschaffenden wie Sasha Marianna Salzmann, Noam Brusilovsky oder Mirna Funk. epd/ja