So kann es gehen in digitalen Corona-Zeiten: Dank technischer Problemchen hat sich die Buchvorstellung des Pianisten Igor Levit am Dienstag zu einem sympathisch chaotischen Abend entwickelt. »Die chaotischste Buchpremiere«, entfuhr es sogar der Moderatorin des Abends, Shelly Kupferberg. Mehrmals war es ihr zuvor nicht gelungen, die prominenten Gäste zum Live-Video auf Instagram hinzuzuholen. Mit ihnen wollte Levit unter anderem über sein neues Buch »Hauskonzert« sprechen.
»Okay, ich gehe so lange die Wäsche aufhängen«, schrieb Journalistin Dunja Hayali in die Kommentare, nachdem ihr Auftritt nicht zustande kommen wollte. Umso größer war die Freude, als sich der Publizist Max Czollek, Musiker Chilly Gonzales und die Grünen-Politikerin Claudia Roth nach diversen Ruckeleien doch noch zuschalten konnten. »Ich hab gelitten«, kommentierte Roth ihre Warterei.
RASSISMUS Raum war dann auch für ernsthafte Gespräche – über Politik und Musik. Levit selbst positioniert sich immer wieder öffentlich gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit. In »Hauskonzert« geht es auch um seine Konzertsaison 2019/2020, in der der 34-Jährige wegen der Corona-Einschränkungen Hauskonzerte per Livestream übertragen hatte.
Zum Schluss der Veranstaltung kündigte Levit wegen des holprigen Abends für die kommende Woche auch einen zweiten Teil der Buchvorstellung an. »Wir machen Teil zwei.« dpa