Er war Miterfinder der »Anti-Baby-Pille« und später Schriftsteller – in der Nacht zum Samstag ist Carl Djerassi nach langer Krankheit im Alter von 91 Jahren in San Francisco gestorben.
Der Sohn eines jüdischen Ärzte-Ehepaares kam am 29. Oktober 1923 in Wien zur Welt. 1938 musste er vor den Nazis in die USA fliehen, wo er Wissenschaftler wurde. Anfang der 50er-Jahre hatte Djerassi für das amerikanisch-mexikanische Pharmaunternehmen Syntex die »Anti-Baby-Pille« entwickelt, die ihm Ruhm, einen Lehrstuhl in Stanford, die National Medal of Science und historische Bedeutung einbrachte.
Meriten Neben der Erfindung der Pille hatte Djerassi noch zahlreiche andere wissenschaftliche Meriten. So war er an der Entwicklung des ersten Antihistaminikums gegen Allergien beteiligt, synthetisierte das Hormon Kortison für die medizinische Nutzung und entwickelte ein neues Verfahren zur Instektenbekämpfung, wofür er die National Medal of Technology erhielt.
Seit den 80er-Jahren schrieb Carl Djerassi Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke. Das Genre, das er begründete, nannte er selbst »Science-in-Fiction«. Djerassis Bücher handeln von der Welt der Wissenschaft als »Stammeskultur« und den Wissenschaftlern als Mitgliedern dieser Kultur. ja