Die Veröffentlichung des Trailers für Marvel Studios neuen Superheldenfilm »Captain America: Brave New World« am Freitag brachte es an den Tag: Aus der Mossad-Agentin Sabra, gespielt von der israelischen Schauspielerin Shira Haas, wird nun eine ehemalige russische Spionin. Dabei ist diese Figur seit 1980, als sie erstmals in »Der unglaubliche Hulk« auftauchte, ein fester Bestandteil im Superheldenkosmos. Immer wieder war Sabra, eigentlich Ruth Bat-Saraph, im Dienste des Mossad unterwegs, man sah sie mehrfach in Tel Aviv oder an der Klagemauer in Jerusalem mit ihren übernatürlichen Kräften in Action.
Doch eine Agentin im Dienste des Mossads, dazu noch von einer Israelin verkörpert, schien Disney, den Marvel Studios-Eignern, wohl zu heikel. Aufgrund von Protesten der BDS-Bewegung erklärte man schon vor zwei Jahren gegenüber »Variety«, einen »neuen Ansatz« für die Figur der Sabra zu suchen. Offensichtlich hatte man den gefunden. Nun soll Shira Haas, bekannt aus den Serien »Unorthodox« und »Shtisel«, zwar unter dem alten Namen spielen, aber als »Schwarze Witwe«, dem Mitglied einer Gruppe von weiblichen Elite-Spionen und nicht länger als Sabra. Einst als Agentin in russischen Diensten stehend, ist sie jetzt im Auftrag der amerikanischen Regierung unterwegs.
Schon bei der Besetzung der Rolle von Sabra mit Shira Haas hagelte es Kritik und Boykottdrohungen. Ob sich Marvel Studios letztendlich aufgrund der Zunahme der anti-israelischen Stimmung nach dem 7. Oktober für die Russifizierung des ursprünglich israelischen Charakters entschieden hat, dazu wollte man sich von Seiten der Produzenten nicht äußern.
»Captain America: Brave New World« soll im Februar 2025 in die Kinos kommen. Es handelt sich um den 35. Spielfilm innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) und um eine Fortsetzung zu »The Falcon and the Winter Soldier« (2021) sowie den vierten Film mit Captain America im Mittelpunkt. ja