Der britische Historiker und Holocaustforscher Martin Gilbert ist – wie heute bekannt wurde – am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren an Krebs verstorben.
Gilbert, geboren 1936 in London, verfasste mehr als 80 Bücher, viele davon über die Schoa und über die Geschichte des Judentums in Osteuropa und in der arabischen Welt. 1982 erschien sein Atlas of the Holocaust.
Weitere bekannte Werke sind The Righteous. The Unsung Heroes of the Holocaust (2003), Sie waren die Boys - Die Geschichte von 732 jungen Holocaust-Überlebenden (2007) und seine dreibändige History of the Twentieth Century (1997-2001).
Sein Mammutwerk aber ist die achtbändige Winston-Churchill-Biografie, die er Anfang der 60er-Jahre mit Churchills Sohn Randolph Frederick begonnen hatte und nach dessen Tod im Jahr 1968 allein weiterführte. Den letzten Band schloss Gilbert 1988 ab. Inklusive der Material- und Dokumentenbände umfasst diese offizielle Biografie sogar insgesamt 24 Bände.
Zionismus 2007 veröffentlichte Gilbert das Buch Churchill and the Jews, in dem er die positive Haltung des früheren britischen Premierministers zu Juden und zum Zionismus würdigte.
Martin Gilbert, der jüdisch war und häufig Israel besuchte, bekam im Jahr 2012 den mit einer Million Dollar dotierten Dan-David-Preis der Dan-David-Stiftung und der Universität Tel Aviv verliehen.
Gilbert hinterlässt drei erwachsene Kinder. Zuletzt war er in dritter Ehe mit der Schoa-Forscherin Esther Goldberg verheiratet. ja