Nachruf

Britisch-polnische Geigerin Ida Haendel gestorben

Ida Haendel Foto: imago stock&people

Die in Polen geborene britische Geigerin Ida Haendel ist tot. Sie sei in ihrem Haus im US-amerikanischen Miami in der Nacht zum Dienstag friedlich gestorben, teilte ihr Neffe Richard Grunberg am Mittwoch auf Facebook mit. Die in Chełm geborene Haendel galt als eine der bedeutendsten Geigerinnen des 20. Jahrhunderts.

Alter Zu ihrem Geburtsjahr gibt es unterschiedliche Angaben: Sie selbst habe häufiger eine Urkunde aus dem Jahr 1928 gezeigt, ihr Vater habe aber in London einst ein Zertifikat mit einer Datierung auf das Jahr 1923 präsentiert und so die Altersgrenze für einen Auftritt seiner Tochter erfüllt, berichtet der britische »Guardian«.

»Sie war mir eine wundervolle Tante und als ihr ständiges Leben auf Reisen ihr keine Zeit für eine eigene Familie ließ, habe ich sie immer als meine zweite Mutter gesehen«, schrieb Grunberg weiter.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zu ihren Schülern gehörte auch der deutsche Stargeiger David Garrett (39). »Ohne sie wäre ich nicht der, der ich bin«, schrieb Garrett auf Twitter. »Im Gedanken bin ich bei ihrer Familie, ihren Freunden und Fans überall auf der Welt.«

Karriere »Eine wirklich bemerkenswerte Musikerin mit einer über sieben Jahrzehnte dauernden Karriere«, würdigte ihre Plattenfirma Decca Classical auf Twitter das Leben Haendels.

1936 war sie mit ihrer Familie nach Großbritannien gezogen und so dem dem Krieg in Polen entgangen. Von 1952 an lebte sie dann für fast vier Jahrzehnte im kanadischen Montréal. 1973 war sie mit dem London Philharmonic Orchestra die erste westliche Solistin, die nach der Kulturrevolution nach China eingeladen wurde.

Philharmoniker 1993 gab sie ihr Debüt mit den Berliner Philharmonikern. 2006 trat sie im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau für Papst Benedikt XVI. auf und spielte Händels Gebet »Dettingen Te Deum«.

Ida Haendel wurde 1991 mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet, mehr als 60 Mal trat sie bei den »Proms« genannten Promenadenkonzerten auf. dpa

Aufgegabelt

Hamantaschen mit Mohn

Rezepte und Leckeres

 13.03.2025

Pädagogik

Sicherheit vermitteln

Welche Herausforderungen der 7. Oktober mit sich bringt: Religionslehrer suchen Antworten auf schwierige Fragen beim jährlichen Treffen an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg

von Ayala Goldmann  13.03.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Schlafanzug im Oval Office oder Warum wir mehr Pyjama wagen sollten

von Nicole Dreyfus  13.03.2025

Zahl der Woche

14. Adar

Fun Facts und Wissenswertes

 13.03.2025

Eurovision Song Contest

Die Szenen von Malmö dürfen sich nicht wiederholen

In Basel tritt im Mai die Überlebende des Nova-Festivals Yuval Raphael mit einem emotionalen Song für Israel an

von Nicole Dreyfus  13.03.2025

Film

Der Wandel des »Ka-Tzetnik«

Eine Doku widmet sich dem Schoa-Überlebenden Yehiel De-Nur und seiner Auseinandersetzung mit dem »Planeten Auschwitz«

von Dietmar Kanthak  12.03.2025

Nachruf

Trauer um Peggy Parnass

Ihr Leben widmete sie dem Kampf gegen Ungerechtigkeit, Intoleranz und das Vergessen. Jetzt ist die Autorin und Holocaust-Überlebende Peggy Parnass in ihrer Wahlheimat Hamburg gestorben

von Carola Große-Wilde  12.03.2025

New York

Billy Joel verschiebt Tour wegen Operation und Physiotherapie

Fans müssen länger auf den nächsten Auftritt des »Piano Man« warten. »Die Gesundheit hat Vorrang«, sagt der 75-jährige Jude

 12.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert