Venedig

Bradley Cooper und Carey Mulligan begeistern in »Maestro«

Carey Mulligan und Bradley Cooper bei den Dreharbeiten zu »Maestro« im Central Park Foto: picture alliance / abaca

Im Film Maestro über das Leben des Komponisten Leonard Bernstein begeistern die US-Schauspieler Bradley Cooper (48) und Carey Mulligan (38) als Liebespaar. Das Drama bekam nach seiner Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig am Samstagabend langen Applaus.

Der von Netflix produzierte Film, bei dem Cooper auch Regie geführt hat, erzählt von der Ehe zwischen Leonard Bernstein (1918-1990) und seiner Frau Felicia Montealegre Bernstein (1922-1978). Die beiden verband ihre Liebe zur Musik und dem Theater. Gleichzeitig hatten sie Konflikte, die aus Bernsteins außerehelichen Affären mit Männern resultierten. 

Die Kinder des Ehepaars waren in den Filmprozess involviert. Bernsteins Tochter Jamie beschrieb den Film in Venedig als »so authentisch wie möglich«. Cooper und die restlichen Schauspieler reisten wegen des Hollywood-Streiks nicht nach Venedig.

Die Kinder des Ehepaars waren in den Filmprozess involviert

Auch von Bernsteins Karriere als Komponist, Dirigent, Pianist und Musikpädagoge unter anderem bei den New Yorker Philharmonikern wird in »Maestro« erzählt, mit viel musikalischer Untermalung aus seinem Werk. Das Drama ist eine liebevolle Hommage an Bernsteins Musik, zu der etwa das Musical »West Side Story« zählt. Martin Scorsese und Steven Spielberg zählen zu den Produzenten. 

Irritationen Im Vorfeld hatte es mancherorts Irritationen gegeben, weil Cooper den jüdischen Komponisten mit einer Prothese verkörpert, die seine Nase vergrößert. Einige Menschen sahen darin jüdische Stereotype bedient.

Die BBC zitierte einen Sprecher der britischen Nichtregierungsorganisation »Campaign Against Antisemitism« mit den Worten, dass es »erstaunlich« sei, »dass niemand zweimal darüber nachgedacht hat, einem nicht-jüdischen Schauspieler, der einen Juden spielt, eine große Nase zu verpassen.«

Die Familie Bernstein verteidigte Cooper und den Film in einem Statement. »Es ist zufällig wahr, dass Leonard Bernstein eine schöne, große Nase hatte. Bradley entschied sich für Make-up, um seine Ähnlichkeit zu vergrößern, und wir haben damit absolut kein Problem.«

Angesprochen auf die Kontroverse sagte der Maskenbildner des Films, Kazu Hiro, am Samstag in Venedig, es tue ihm leid, dass er die Gefühle einiger Leute verletzt habe.

»Mein und Bradleys Ziel war es, Lenny (Bernstein) so authentisch wie möglich darzustellen. Lenny hatte einen wirklich ikonischen Look, den jeder kennt - es gibt so viele Bilder von ihm, weil er so fotogen ist - er war ein großartiger Mensch und hat so viele Menschen inspiriert. Wir wollten also auch sein Aussehen respektieren.« dpa

Heidelberg

Andreas Brämer wird neuer Leiter der Hochschule für Jüdische Studien

Der Judaist löst im Oktober Werner Arnold ab

 18.09.2024

Zahl der Woche

10 Medaillen

Fun Facts und Wissenswertes

 18.09.2024

Fernsehen

Viele Jahre bis zum großen »Hallelujah«

Arte zeigt ein sehr sehenswertes Porträt des kanadischen Sängers Leonard Cohen

von Ulrich Kriest  18.09.2024 Aktualisiert

Bonn

Ausstellung »Nach Hitler« im Haus der Geschichte

Heute wird die Schau eröffnet

von Christoph Driessen  18.09.2024

»Seret«

Kampfgeist und Eskapismus

Das internationale israelische Filmfestival eröffnete in Berlin – noch bis Sonntag läuft es auch in Frankfurt und Hamburg

von Ayala Goldmann  18.09.2024

Medien

Wie geht’s Deutschland?

Neues Format auf Sat.1: Paul Ronzheimer fördert durchaus Erhellendes zutage

von Steffen Grimberg  18.09.2024 Aktualisiert

Literatur

Shortlist für Deutschen Buchpreis 2024 benannt

Jurymitglieder hatten aus 197 Büchern zunächst eine Auswahl von 20 Werken getroffen

 17.09.2024

Vertreibung

Vor 600 Jahren mussten die Juden Köln verlassen - Zuflucht auf der anderen Rheinseite

Die älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen - und dann ist auf einmal Schluss. Vor 600 Jahren verwies Köln seine Juden der Stadt. Viele zogen darauf gen Osten, manche kamen dabei nur ein paar Hundert Meter weit

von Johannes Senk  17.09.2024

Hamburg

Konzert »Gegen das Schweigen« in der Elbphilharmonie

Es wurde musiziert, gesprochen und gelesen. Initiator ist Igor Levit

 17.09.2024