Gerhard Richter

»Birkenau«-Zyklus im Reichstagsgebäude

Der »Birkenau«-Zyklus im Museum Frieder Burda in Baden-Baden Foto: dpa

Der Bilderzyklus »Birkenau« von Starkünstler Gerhard Richter ist künftig im Berliner Reichstagsgebäude zu sehen. Übergabe und Vorstellung des Werkes in der Westeingangshalle des Parlamentsgebäudes seien für Montag im Beisein des Künstlers geplant, teilte die Bundestagsverwaltung am vergangenen Mittwoch in Berlin mit.

Der 1932 in Dresden geborene Richter gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler. Der vierteilige Zyklus »Birkenau« aus dem Jahre 2014 zählt zu den bedeutendsten Werkgruppen Richters. Der Künstler stelle die Fotografien dem Bundestag als Schenkung zur Verfügung, hieß es. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages hatte sich im Juni nach einem Vorschlag von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) für das Werk entschieden.

motive Ausgehend von Fotografien, die im Jahre 1944 im Vernichtungslager Birkenau heimlich aufgenommen wurden, hat Richter deren Motive als Vorlage übernommen, sie in mehreren Arbeitsgängen immer wieder übermalt und verändert. Anschließend wurden von den monumentalen Gemälden gleich große Fotografien angefertigt und hinter Acrylglas versiegelt.

Richter hat bereits mit einer abstrakten schwarz-rot-goldenen Farbkomposition die nördliche Wand der Eingangshalle zum Parlament gestaltet. »Nunmehr erinnern auf der gegenüberliegenden Wand Bilder aus Birkenau, verfremdet im Prozess der Übermalung, an die Barbarei des Holocaust«, hieß es weiter.

So werde in der Halle ein gedanklicher Spannungsbogen aufgebaut und die historische Dimension deutschen Selbstverständnisses zur Anschauung gebracht. Die ursprünglich dort installierten Leuchtkästen von Sigmar Polke müssen restauriert werden, sodass eine neue Gestaltung für die Südwand gefunden werden musste. epd

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  14.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Mascha Kaléko

Großstadtdichterin mit sprühendem Witz

In den 20er-Jahren war Mascha Kaléko ein Star in Berlin. Die Nazis trieben sie ins Exil. Rund um ihren 50. Todestag erleben die Werke der jüdischen Dichterin eine Renaissance

von Christoph Arens  13.01.2025

Film

»Dude, wir sind Juden in einem Zug in Polen«

Bei den Oscar-Nominierungen darf man mit »A Real Pain« rechnen: Es handelt sich um eine Tragikomödie über das Erbe des Holocaust. Jesse Eisenberg und Kieran Culkin laufen zur Höchstform auf

von Lisa Forster  13.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  12.01.2025

Omanut Zwillenberg-Förderpreis

Elianna Renner erhält Auszeichnung für jüdische Kunst

Die Schweizerin wird für ihre intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Biografie und Politik geehrt

 12.01.2025