Finale

Benis Welt

Die Geschehnisse in Beit Schemesch haben weltweit Schlagzeilen gemacht. Auch ich habe mit großer Anteilnahme verfolgt, was dort passiert ist. Einige gottesfürchtige Juden in der Stadt zwischen Jerusalem und Tel Aviv versuchen, Bürgersteige von »unzüchtigen« Frauen zu säubern. Anderswo werden von Haredim Frauen in den Bussen auf die hinteren Sitzreihen verbannt, damit sie nicht neben Männern Platz nehmen.

kurzer rock Ich finde: Das wurde höchste Zeit! Wer kennt nicht das Problem: Man geht die Fußgängerzone entlang und wälzt im Kopf eine komplexe halachische Frage. Plötzlich steht eine unzüchtig gekleidete Frau (kurzer Rock, eng anliegender Pulli, offenes blondes Haar) im Weg, die verführerisch lächelt und einem ein Zeitungsabo andrehen will, Unterschriften gegen Atomkraftwerke sammelt oder fragt, ob man nicht Mitglied im Tierschutzverein werden möchte.

Prompt ist das halachische Problem vergessen, stattdessen gehen einem andere Dinge durch den Kopf. Und ich meine damit nicht Presseerzeugnisse, AKWs oder Tierschutz. Mir passiert das ständig. Deshalb ist mein jüdisches Wissen so lückenhaft.

Ich persönlich mag es auch überhaupt nicht, wenn sich im Bus junge Frauen neben mich setzen. Ich fühle mich dann genötigt, den Bauch einzuziehen und zu versuchen, mit den Damen ins Gespräch zu kommen. Statt meine Bemühungen zu honorieren, lächeln die Sitznachbarinnen meist nur gequält und schauen weg. Manche wechseln sogar die Plätze!

männerrechte In Beit Schemesch kann so etwas nicht geschehen. Die Juden dort kennen ihre Tora, ihre Mischna und ihre Halacha. In den Schriften steht überall zu lesen, dass den jüdischen Männern die Führungsrolle im Leben zusteht. Bei uns nicht ganz so frommen Juden dagegen haben die Frauen längst die Macht übernommen. Statt ihren Männern untertan zu sein, verbieten sie uns Süßigkeiten am Abend, melden uns ungefragt zu Tanzkursen an und ermahnen uns, gerade zu sitzen, damit wir keinen Buckel kriegen.

Deshalb habe ich jetzt beschlossen, meinen Sommerurlaub dieses Jahr in Beit Schemesch zu verbringen. Gebucht habe ich ein Hotel, in dem Frauen keinen Zutritt haben. Den ganzen Tag werde ich die Straßen hoch- und runterlaufen. Von morgens bis abends. Kein weibliches Wesen wird mir entgegenkommen und mich ermahnen, endlich zum Friseur zu gehen oder anzufangen, Sport zu treiben. Das wird schön! Und … oh, ich muss Schluss machen, meine Frau kommt gerade nach Hause.

Bochum

Gil Ofarim kündigt Konzert an

Gerade erst zeigte er sich geläutert - nun kündigt er neue Pläne an

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024

Saarbrücken

Moderne Galerie zeigt Illustrationen von Marc Chagall

Die Schau »Marc Chagall. Die heilige Schrift« ist bis zum 25. April 2025 zu sehen

 21.11.2024

Fußball

Neuer wackelt: Plötzliche Chance für Peretz im Bayern-Tor?

Manuel Neuer plagt »ein Stechen im Rippenbereich« und Sven Ulrteich fällt vorerst aus persönlichen Gründen aus

 21.11.2024

Gut besucht: die Konferenz in Berlin

Zionismus-Tagung

Vom Recht auf einen souveränen Staat

In Berlin diskutieren Referenten und Teilnehmer aus Deutschland und Israel verschiedene Aspekte

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Veranstaltungen

Sehen. Hören. Hingehen.

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 21. November bis zum 28. November

 21.11.2024

Liedermacher

Wolf Biermann: Ein gutes Lied ist zeitlos gut

Er irre sich zuweilen, gehöre habe nicht zu den »irrsten Irrern«, sagt der Liedermacher

 21.11.2024

Nachruf

Meister des Figurativen

Mit Frank Auerbach hat die Welt einen der bedeutendsten Künstler der Nachkriegsmoderne verloren

von Sebastian C. Strenger  21.11.2024

Berlin

Ausstellung zu Nan Goldin: Gaza-Haltung sorgt für Streit

Eine Ausstellung würdigt das Lebenswerk der Künstlerin. Vor der Eröffnung entbrennt eine Debatte

von Sabrina Szameitat  21.11.2024