Literatur

BDS: Autorin Sally Rooney verweigert israelischem Verlag Hebräisch-Rechte

Der Schritt der Autorin stößt international auf massive Kritik

 12.10.2021 21:19 Uhr

BDS-Anhängerin Sally Rooney Foto: imago/Matrix

Der Schritt der Autorin stößt international auf massive Kritik

 12.10.2021 21:19 Uhr

Die irische Autorin Sally Rooney verweigert einem Medienbericht zufolge unter Verweis auf die - laut Deutschem Bundestag und laut etlichen Antisemitismusexperten in Zielen und Handlungen antisemitische - BDS-Bewegung einem israelischen Verlag die Übersetzungsrechte an ihrem neuen Buch Beautiful World, Where Are You.

Die 30-Jährige nannte als Grund für ihre Verweigerung der Rechte Berichte von Menschenrechtsorganisationen, denen zufolge die Behandlung der Palästinenser durch die israelische Regierung angeblich der Definition von Apartheid nach internationalem Recht entspreche, wie die »Irish Times« am Dienstag berichtete. Der Schritt der Autorin stieß international auf massive Kritik.

Die Schriftstellerin sagte, sie unterstütze die Israel-Boykott-Bewegung BDS. »In diesem speziellen Fall folge ich dem Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft, einschließlich aller großen palästinensischen Gewerkschaften und Schriftstellergewerkschaften«, betonte Rooney.

»Ich halte es unter den gegenwärtigen Umständen einfach nicht für richtig, einen neuen Vertrag mit einem israelischen Unternehmen anzunehmen, das sich nicht öffentlich von der Apartheid distanziert und die von den Vereinten Nationen festgelegten Rechte des palästinensischen Volkes unterstützt«, so Rooney.

Rooneys erste beide Romane waren auf Hebräisch vom Verlag Modan veröffentlicht worden, der nun auch die Rechte an ihrem neuen Werk erwerben wollte. Die Autorin betonte, es wäre »eine Ehre«, wenn ihr Buch ins Hebräische übersetzt würde.

»Wenn ich einen Weg finde, diese Rechte in einer Weise zu verkaufen, die den institutionellen Boykottrichtlinien der BDS-Bewegung entspricht, wäre ich sehr glücklich und stolz.«

BDS steht für «Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen». Die Kampagne wurde 2005 von mehr als 170 palästinensischen Organisationen gestartet. Ihr Ziel ist es, durch gezielte Boykottaufrufe den jüdischen Staat international allumfassend zu isolieren und als angeblichen «Apartheidstaat» zu diffamieren.

Dabei hat sie sowohl israelische Firmen und Institutionen als auch Wissenschaftler und Künstler im Visier. BDS setzt unter anderem israelische Staatsbürger massiv unter Druck und scheut bei seinen Aktionen auch nicht vor Methoden zurück, die an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte erinnern. ja/dpa

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 23.09.2024

Literatur

Vom Finden, was man nicht suchte

Gaëlle Nohant erzählt die Geschichte einer Recherche in den Arolsen Archives als Roman

von Sharon Adler  23.09.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Chanukka im September oder Eine neue Briefmarke des US Postal Service

von Katrin Richter  23.09.2024

Meinung

Speisen Sie nur mit den Feinden Israels, werte Frau Außenministerin?

Ein Offener Brief von Andrea Kiewel an Annalena Baerbock

von Andrea Kiewel  22.09.2024

Aufgegabelt

Apfelkuchen

Rezepte und Leckeres

 22.09.2024

Kulturgeschichte

Erfundene Tradition

Wie das Dirndl zuerst jüdisch und dann nationalsozialistisch wurde

von Karin Hartewig  22.09.2024

Würzburg

Barbara Honigmann erhält Jehuda-Amichai-Literaturpreis

Den Förderpreis erhält die Ukrainerin Marianna Kijanowska

 20.09.2024

Lesen!

»Fenster in der Nacht«

Eine Graphic Novel von Neal Shusterman und dem amerikanischen Comiczeichner Andrés Vera Martínez

von Katrin Diehl  20.09.2024

Berlin

»Autor, Friedensaktivist, Ikone«

Die erste Biografie zu Amos Oz erscheint

von Leticia Witte  20.09.2024