Der Bau des jüdischen Museums MiQua in Köln verteuert sich erneut. Die Kosten steigen um weitere rund 63 Millionen auf dann 190 Millionen Euro, wie die Stadt Köln am Freitag mitteilte. Fertig werden soll das Museum nun Ende 2027 statt - wie ursprünglich geplant - Ende dieses Jahres.
Die gestiegenen Kosten erklärt die Stadt vor allem mit der Kündigung eines Stahlbauers im Jahr 2021. Die Suche nach einem neuen Unternehmen habe zu Verzögerungen geführt. Dadurch hätten auch die folgenden Arbeiten anderer Gewerke nicht pünktlich beginnen können.
Im Vergleich zu den ersten Planungen sind die Kosten nun um mehr als das Dreifache gestiegen. Ursprünglich waren einmal gut 60 Millionen Euro veranschlagt. 2017 wurde auf 77 Millionen Euro erhöht, 2021 noch einmal auf 127 Millionen.
Das MiQua entsteht derzeit als hallenartiger Schutzbau über den Überresten des mittelalterlichen jüdischen Viertels in der Kölner Altstadt. In einer rund 6.000 Quadratmeter großen unterirdischen Ebene soll ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet werden. Der Grundstein wurde 2018 gelegt. MiQua steht für »Museum im Archäologischen Quartier«.
Auf der Baustelle wird nach Angaben der Stadt noch immer Erde abgetragen, um die Erinnerungen an das Leben und Arbeiten rund um eine mittelalterliche Synagoge und ein jüdische Ritualbad freizulegen und zu erhalten. Es würden weiterhin Bereiche erkundet, die noch nicht archäologisch untersucht worden seien. Dabei tauche immer wieder Neues auf: Teile römischer Rundbögen sowie Fußböden, Brandschichten und andere Spuren von Bombeneinschlägen aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Route für den späteren Ausstellungsrundgang sei bereits mehrmals den neuesten Erkenntnissen angepasst worden. kna