Frankfurt am Main

Barbara Honigmann erhält Goethepreis

Die Schriftstellerin Barbara Honigmann Foto: picture alliance/dpa

Der mit 50.000 Euro dotierte Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main geht in diesem Jahr an Barbara Honigmann. Die 74 Jahre alte Autorin schreibe autobiografisch inspiriert und gebe auf »literarisch kreative, verspielte und liebevolle Weise etlichen Menschen eine Stimme, die zu oft übersehen wurden«, sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) am Mittwoch zur Begründung.

Ihr Werk bilde eine Chronik des 20. Jahrhunderts, »die das Judentum auf berührende und eindrückliche Weise« näherbringe. Der Preis wird an Goethes Geburtstag, dem 28. August, verliehen. Laudator ist der Lyriker und Liedermacher Wolf Biermann.

Barbara Honigmann wurde am 12. Februar 1949 in Berlin (Ost) geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität und war anschließend als Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg und an der Volksbühne in Berlin tätig. Seit 1975 ist sie freie Schriftstellerin. Sie lebt mit ihrem Mann in Straßburg.

Bevor sie 1984 aus der DDR in die Bundesrepublik ausreiste, setzte eine intensive Auseinandersetzung mit ihren jüdischen Wurzeln ein, die in einem Bekenntnis zum orthodoxen Judentum mündete.

Vielfach ausgezeichnet Zu Honigmanns wichtigsten Werken zählen »Roman von einem Kinde. Erzählungen« (1986), »Soharas Reise« (1996), »Alles, alles Liebe« (2000), »Bilder von A.« (2011), »Chronik meiner Straße« (2015) und »Georg« (2019). Honigmann wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis (2000) und dem Jean-Paul-Preis für das Lebenswerk (2021).

Der Goethepreis der Stadt Frankfurt wurde 1927 gestiftet, erster Preisträger war Stefan George. Bis 1949 wurde die Auszeichnung jährlich verliehen, seit 1952 alle drei Jahre. Zuletzt wurden der syrische Dichter Adonis (2011), der Schweizer Schriftsteller Peter von Matt (2014), die französische Theater- und Filmregisseurin Ariane Mnouchkine (2017) und der bosnische Schriftsteller Dzevad Karahasan (2020) geehrt. epd

Berlin

Von Herzl bis heute

Drei Tage lang erkundet eine Tagung, wie der Zionismus entstand und was er für die jüdische Gemeinschaft weltweit bedeutet

 20.11.2024

Antisemitismus

»Verschobener Diskurs«

Nina Keller-Kemmerer über den Umgang der Justiz mit Judenhass und die Bundestagsresolution

von Ayala Goldmann  20.11.2024

New York/Malibu

»Mein Name ist Barbra«

Die Streisand-Autobiografie erscheint auf Deutsch

von Christina Horsten  20.11.2024

Interview

»Wir sind keine zweite Deutsch-Israelische Gesellschaft«

Susanne Stephan über den neuen Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten

von Ayala Goldmann  20.11.2024 Aktualisiert

Hetzjagd auf israelische Fans

Comedian witzelt über Gewalt gegen Juden

Benaissa Lamroubal nennt auf Social Media die Ereignisse von Amsterdam eine »great experience« und wird dafür von seinen Fans gefeiert

von Ralf Balke  19.11.2024

Frankfurt/Main

Unsichtbarkeit ist keine Option

Zwischen Anpassung und Autonomie: Eine hochkarätige Tagung beschäftigte sich mit jüdischem Leben in Deutschland

von Eugen El  19.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Kulturkolumne »Shkoyach«

Madoschs Mensch

Wie eine Katze zwei Freundinnen zusammenbrachte – in einem Apartment des jüdischen Altersheims

von Maria Ossowski  19.11.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Über Mansplaining, Mut und Mitgefühl: Es fängt im Kleinen an

von Nicole Dreyfus  19.11.2024