Frankfurt

Auszeichnung für Lizzie Doron und Mirjam Pressler

Setzt sich vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt auseinander: Lizzie Doron Foto: dpa

Die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron und die deutsche Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler erhalten den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt am Main.

Die Auszeichnung würdige Autorinnen, die Stimmen für den Frieden in Israel und in der Welt Gehör verschafften, teilte die Stiftung am Dienstag mit. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 2. Dezember in Frankfurt verliehen. Die Laudatio hält der langjährige Leiter des ARD-Studios in Tel Aviv, Richard C. Schneider.

Geschichten Die 1953 in Tel Aviv geborene Lizzie Doron wuchs in einem von Überlebenden des Holocaust bewohnten Viertel auf. In ihrem literarischen Werk geht es um ebenjene Geschichte dieser Überlebenden und ihrer Kinder.

In Dorons jüngsten Büchern Who the fuck ist Kafka (2015) und Sweet Occupation (2017) setzt sich die Autorin vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt auseinander, den Traumata beider Seiten und dem schwierigen Unterfangen, einen Weg aus Feindseligkeit, Krieg und Terror zu finden. Beide Bücher sind zuerst in Deutschland erschienen und bislang nicht in Israel verlegt worden.

Mirjam Pressler, 1940 in Darmstadt geboren, hat rund 30 Kinder- und Jugendbücher verfasst und mehr als 300 Bücher aus dem Hebräischen, Niederländischen und Englischen ins Deutsche übersetzt. Ein großer Teil ihres Werks handelt von Kindern und Jugendlichen in existenziell bedrohlichen Zeiten oder Lebenssituationen.

hebräisch Pressler hat unter anderem aus dem Niederländischen das Tagebuch der Anne Frank übersetzt und aus dem Hebräischen Werke von Amos Oz, Zeruya Shalev und eben Lizzie Doron.

Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung wurde 1987 von Abraham Korn und seiner Schwester Rosa Gerstenmann zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann gestiftet. Er würdigt literarische, publizistische und kulturelle Bemühungen um den Frieden in Israel und darüber hinaus und wird alle drei Jahre vergeben.

Bisherige Preisträger waren Schimon Peres (2001), Amos Oz (2003), Daniel Barenboim und Edward Said (2006), Sari Nusseibeh und Itamar Rabinovich (2009), Avi Primor (2012) sowie Tom Segev (2015). epd

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025