Auszeichnung für Felix Klein: Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung wird in diesem Jahr von der in Helsinki ansässigen Rogatchi-Stiftung mit dem Preis »Culture for Humanity« ausgezeichnet.
Damit werden Kleins Bemühungen zur Förderung jüdischer Musik und Kultur geehrt, wie die Jüdische Allgemeine erfuhr. Zudem werde sein »Beitrag zur Wahrung von Gerechtigkeit, Fairness, Anstand und Menschlichkeit nicht nur auf höchster Regierungsebene, sondern auch im öffentlichen Leben in Deutschland und darüber hinaus« gewürdigt.
Der 57-jährige Klein, der seit 2018 als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus amtiert und zuvor als Diplomat im Auswärtigen Dienst tätig war, nannte die Auszeichnung eine »große Ehre«. Der passionierte Geiger Klein gründete 2016 das Diplomatische Streichquartett mit, das sich der Erarbeitung und Aufführung von Werken jüdischer Komponisten widmet.
Die Feier jüdischer Musik und Kultur bringe zwar kein in der Schoa zerstörtes Leben zurück und mache auch das Unrecht nicht wieder gut, sagte Klein. »Und doch stellt sich jede gespielte Note, jedes gesungene Lied ein stückweit gegen die Ungerechtigkeit, gegen die zivilisationslose Barbarei. Wer heute ein Stück verfemter Künstler hört, wer von den gefühlvollen Tönen bewegt wird, setzt sich mit der eigenen Humanität und der seines Gegenübers auseinander. Und genau diese Auseinandersetzung ist mir wichtig.«
Der Preis wird kommende Woche verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen des Rogatchi-Preises zählen der Maestro Evgeny Kissin, der Architekt Rainer Mahlamäki, die Bildhauerin Varda Yoran und der Philanthrop Glynn Cohen. Die Stiftung wurde 2004 von der Schriftstellerin, Wissenschaftlerin, Filmemacherin und Künstlerin Inna Rogatchi und ihrem Ehemann Michael Rogatchi, gegründet. mth