Die Schriftstellerin Barbara Honigmann hat am Mittwochabend den Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern für ihr Lebenswerk erhalten.
»Honigmann ist eine Erinnernde, die in ihren Werken mit feinsinnigem Humor und wenn nötig, offen und direkt, Erlebnisse aus ihrer eigenen deutsch-jüdischen Biografie literarisch verarbeitet«, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU) bei der Preisverleihung im Münchner Schloss Nymphenburg laut Mitteilung vom Donnerstag. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert.
sensibilität Honigmann vermittele mit viel Einfühlungsvermögen und historischer Sensibilität ein differenziertes Bild jüdischer Identität in Deutschland und Europa, sagte Blume. Ihre Bücher seien gleichermaßen Literatur und Geschichtsschreibung und bildeten in ihrer Gesamtheit eine eigene Chronik des 20. Jahrhunderts. Barbara Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren, ihre jüdischen Eltern waren vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien geflohen und kehrten 1947 nach Deutschland zurück. Seit 1975 ist sie freie Schriftstellerin, 1984 verließ sie die DDR.
Honigmann wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ricarda-Huch-Preis (2015), dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2018) und dem Literaturpreis der Stadt Bremen (2020). Der Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern wird alle zwei Jahre vergeben, um das Gesamtwerk eines deutschsprachigen Schriftstellers zu würdigen.
Bisherige Preisträger waren unter anderem Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß, Brigitte Kronauer, Petra Morsbach oder Alexander Kluge. epd