Der Musiker Ben Salomo erhält am 7. November den mit 5000 Euro dotierten, erstmals verliehenen Pforzheimer Friedenspreis. Der Berliner werde damit »für seinen vorbildlichen Einsatz für Zivilcourage und Friedensarbeit« geehrt, heißt in in der Begründung auf der Website der Stadt Pforzheim.
Berlin Ben Salomo, der mit bürgerlichem Namen Jonathan Kalmanovich heißt, in Israel geboren und in Berlin aufgewachsen ist, twitterte: »Ich bin überwältigt über diese große Ehre.«
»Wir freuen uns, dass es gelungen ist, einen würdigen Preisträger zu ernennen«, sagte Oberbürgermeister Peter Boch. Mit der Jury sei er sich einig, dass dieser Preis »ein sichtbares Zeichen setzt, welches 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Tradition des Humanisten Johannes Reuchlin steht und damit Weltoffenheit und Toleranz würdigt«.
Echo Ben Salomo, der sich nach dem Skandal um die Verleihung des Musikpreises »Echo« an die Rapper Kollegah und Farid Bang aus der Rap-Szene zurückzog, veranstaltete viele Jahre lang das Format »Rap am Mittwoch«. 2015 moderierte er die Jewrovision, 2019 veröffentlichte er mit Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens seine Biografie.
Die Vergabeempfehlung 2020 wurde durch eine Fachjury ausgewählt, die sich aus Persönlichkeiten der Pforzheimer Bürgerschaft zusammensetzt, darunter auch Hasan Akbaba vom Rat der Religionen Pforzheim und Rami Suliman, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pforzheim.
Die Idee, den Pforzheimer Friedenspreis ins Leben zu rufen, hat das »Bündnis Pforzheim nazifrei« anlässlich des 75. Jahrestags der Zerstörung Pforzheim am 23. Februar entwickelt. Die Auszeichnung soll in einem fünfjährigen Rhythmus vergeben werden. ja/kat