Berlin

Ausstellung zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen

Die Bücherverbrennung der Nazis auf dem Opernplatz in Berlin Foto: picture-alliance / brandstaetter images/Schostal Archiv

Aus Anlass des 90. Jahrestages der Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 zeigt das Deutsche Historische Museum in Berlin eine Ausstellung zur Buchzensur im Nationalsozialismus. Die Schau in der Zeughaus-Bibliothek thematisiert auch die Rolle der Bibliotheken im Nationalsozialismus, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Dabei gehe es unter anderem um die Rolle von Bibliotheks-Mitarbeitenden bei der Umsetzung nationalsozialistisch orientierter Maßnahmen in der Kultur- und Literaturpolitik.

In Vitrinen ist die erste offizielle Ausgabe der sogenannten Schwarzen Liste mit über 12.000 zensierten Werken von fast 150 Schriftstellerinnen und Schriftstellern zu sehen, zudem das Titelblatt der kommunistischen »Arbeiter Illustrierte Zeitung« vom 10. Mai 1933 mit Reaktionen des Auslands auf die geplanten öffentlichen Bücherverbrennungen.

Schwarze Listen Nachdem das Bibliothekswesen 1933 unter die parteipolitische Aufsicht der NSDAP gestellt worden war, waren Bibliothekarinnen und Bibliothekare entscheidend an der Erstellung der »Schwarzen Listen« für verbotenes Schrifttum beteiligt. Sie mündeten in den von der Deutschen Studentenschaft organisierten Bücherverbrennungen in mindestens 23 deutschen Städten.

Bibliotheken wurden nach Angaben des Museums zudem vielfach zu Nutznießerinnen von privaten, musealen und universitären Büchersammlungen, die im Zuge der NS-Kampagnen zur »Arisierung« beschlagnahmt worden waren. Zugleich seien Tausende verbotene Werke durch ihre Lagerung in wissenschaftlichen Bibliotheken vor der Zerstörung bewahrt worden. kna

Die Ausstellung ist bis 1. September in der Bibliothek des Deutschen Historischen Museums zu sehen, montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  12.01.2025

Omanut Zwillenberg-Förderpreis

Elianna Renner erhält Auszeichnung für jüdische Kunst

Die Schweizerin wird für ihre intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Biografie und Politik geehrt

 12.01.2025

Musik

»Das Klavier rettete sie«

Ein Gespräch mit der Filmemacherin Sheila Hayman über ihre berühmte Vorfahrin, Fanny Mendelssohn-Hensel, Feminismus und das Geheimnis der Ostersonate

von Katrin Richter  12.01.2025

Essay

Sichtbar und unsichtbar

Über Würde und Bürde jüdischer Erfahrungen – in Israel und in der Diaspora

von Natan Sznaider  12.01.2025

Zahl der Woche

Wie viele Menschen leben in Israel?

Fun Facts und Wissenswertes

 12.01.2025

Aufgegabelt

Schnelle Babka mit Pesto

Rezepte und Leckeres

 12.01.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Über Sicherheit oder Warum wir den Schlüssel zweimal umdrehen

von Nicole Dreyfus  12.01.2025

Los Angeles

Trägerverein: Villa Aurora und Thomas-Mann-Haus unversehrt

Beide Häuser haben als Exil-Orte bedeutender Intellektueller während des Nationalsozialismus Bezug zu Deutschland

 11.01.2025

Kino

Die Literaturverfilmung der »Traumnovelle«

Arthur Schnitzlers Erzählung wird für diese filmische Umsetzung ins heutige Berlin verlegt

 11.01.2025