Worms

Ausstellung zu jüdischem Leben am Rhein

Exponate im Jüdischen Museum Worms Foto: imago

Das Jüdische Museum Worms zeigt eine neue Dauerausstellung zum jüdischen Leben am Rhein vom Mittelalter bis in die Moderne. Im Zentrum steht die Blütezeit der Gemeinden in den Städten Speyer, Mainz und Worms vom 11. bis 13. Jahrhundert, wie das Museum mitteilte. Die Schau thematisiert, warum sich Juden am Rhein niederließen, wie sich die Zentren entwickelten und welche Impulse die sogenannten SchUM-Gemeinden europaweit setzten.

SchUM Die Ausstellung soll fünf Jahre zu sehen sein. Sie präsentiert Fotos, Erzählungen, Installationen sowie Rekonstruktionen historischer jüdischer Bauwerke am Rhein. Besucher erfahren von Gelehrten wie Eleazar von Worms, Raschi oder Gerschom ben Jehuda sowie etwas über Architektur, die jüdischen Friedhöfe und Synagogen und den Alltag der Gemeinden. Weitere Themen sind Verfolgung, der Holocaust und die Wiedereröffnung der Wormser Synagoge 1961.

Die Bezeichnung SchUM steht für den Verbund der jüdischen Gemeinden in den mittelalterlichen Städten Speyer, Worms und Mainz. Der Begriff setzt sich aus den hebräischen Anfangsbuchstaben für die drei Städte zusammen: Schin (Sch) für Schpira (Speyer), Waw (U) für Warmaisa (Worms) und Mem (M) für Magenza (Mainz).

ZENTRUM Die drei Gemeinden hatten zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert als geistiges und kulturelles Zentrum des Judentums weit über die Region hinaus Einfluss auf jüdisches Leben. Sie prägten Architektur, Kultur, Religion und Rechtsprechung. Die Rabbiner zählten zu den religiösen Autoritäten in Mitteleuropa. 1220 schlossen sich die drei Gemeinden zu einem Bündnis zusammen. Bis heute zeugen Synagogen, Friedhöfe und Bäder vom Einfluss der SchUM-Gemeinden.

Rheinland-Pfalz hatte im Januar bei der Unesco beantragt, die SchUM-Gemeinden als Welterbe aufzunehmen. Die Weltkulturorganisation könnte den Städten frühestens im kommenden Jahr den Status als Welterbe zusprechen. kna

Ulm

Neues Ulmer Museum widmet sich Einsteins Familie

Neben Einstein-Figuren, Zeitschriftenartikeln und Briefmarken wird auch ein originalgetreues Lego-Modell seines Geburtshauses zu sehen sein

 26.06.2024

Geschichte

Scharfe Beobachterin

Die Osteuropa-Historikerin Anne Applebaum erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

von Ralf Balke  26.06.2024

Hören!

»La Juive«

Die Grand opéra von Fromental Halévy, die jetzt in Frankfurt gezeigt wird, ist ein hochpolitisches Opernerbstück aus dem 19. Jahrhundert

von Joachim Lange  26.06.2024

Jahrestag

»Sich fügen heißt lügen«

Vor 90 Jahren wurde der Dichter und Anarchist Erich Mühsam ermordet

von Yvonne Jennerjahn  26.06.2024

Film

Von Männern in Mea Shearim

In »God speaks Yiddish« beleuchtet Tuvia Tenenbom wunderbare und problematische Seiten der charedischen Gemeinschaft

von Ayala Goldmann  26.06.2024

München

Rafael Seligmann vermacht sein Werk der Bayerischen Staatsbibliothek

Der Autor hat seine 18 Romane und Sachbücher, in deren Zentrum die Darstellung der deutsch-jüdischen Beziehungen steht, durchweg handschriftlich verfasst

 25.06.2024

Gedenken

Pionier der Pressefotografie

Vor 80 Jahren wurde Erich Salomon in Auschwitz ermordet

von Jürgen Prause  24.06.2024

Köln

Bau des jüdischen Museums wird erneut teurer

Es ist inzwischen fast drei Mal so teuer wie geplant

 24.06.2024

Europameisterschaft

Schweizer Kleinbruderkomplexe und deutsche Hochnäsigkeit

Der Fußball zwingt Nicole Dreyfus zu dieser Glosse

von Nicole Dreyfus  23.06.2024