Im Berliner Museum für Fotografie ist ab Freitag eine von der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Kooperation mit der Kunstbibliothek und dem Freundeskreis Yad Vashem e.V. präsentierte Ausstellung über Fotografie im Holocaust zu sehen.
Dabei werde ein kritischer Blick auf die Fotografien und Filme geworfen, teilten die Staatlichen Museen zu Berlin mit. Die Schau mit dem Titel »Flashes of Memory. Photography during the Holocaust« kommt erstmals in die Bundesrepublik.
Gräueltaten Fotografie und der Film spielten für das Nazi-Regime eine entscheidende Rolle bei der Manipulation und Mobilisierung der Massen. »Diese Formen der Propaganda sind elementarer Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie«, hieß es in einer Ankündigung des Museums. Zugleich war die Arbeit jüdischer Fotografen Teil ihres Überlebenskampfes. Die Verbrechen der Nazis mussten dokumentiert werden.
Die Alliierten dokumentierten die Situation in den von ihnen befreiten KZs ebenfalls mit Fotos. Hier waren professionelle Fotografen und Soldaten mit Kameras beteiligt. Ihnen ging es unter anderem darum, die Aufnahmen in Kriegsverbrecherprozessen als Beweise zu nutzen. Auch ging es darum, die Deutschen mit ihren Gräueltaten zu konfrontieren und die Rückkehr zur Demokratie zu fördern.
Die gezeigten Aufnahmen stammen sowohl von deutschen Bürgern und nationalsozialistischen Propagandafotografen als auch von jüdischen Fotografen in den Ghettos sowie von Mitgliedern der alliierten Streitkräfte während der Befreiung. Bis zum 20. August ist die Ausstellung zu sehen.
Auch die Umstände des Fotografierens und «die Perspektiven sowohl der professionellen als auch der privaten Fotografinnen» sollen beleuchtet werden. Für Juden waren die Aufnahmen offensichtlich mit einer zusätzlichen Gefahr verbunden.
Bildungsprogramm Ein durch die Bundeszentrale für politische Bildung, die Sal. Oppenheim Stiftung und Volkswagen gefördertes Bildungsprogramm wurde in die Ausstellung eingegliedert. Im Museum kann eine deutschsprachige Version des Ausstellungskataloges erworben werden.
Vor fünf Jahren wurde »Flashes of Memory. Photography during the Holocaust« erstmals in Jerusalem eröffnet. Die Initiatoren trugen Fotografien, Filme und Kameras aus Archiven und Museen in den USA, Europa und Israel zusammen. epd/ja