Im Zentrum für verfolgte Künste in Solingen wird am Mittwochabend eine Ausstellung über die vor den Nazis geflohenen Architekten Erich Mendelsohn (1887–1953) und Josef Rings (1878–1957) eröffnet.
Die Schau Neues Bauen im Rheinland und in Palästina – Erez Israel: Josef Rings und Erich Mendelsohn wirft bis 13. Oktober ein Schlaglicht auf Gemeinsamkeiten und Gegensätze der beiden Vertreter der architektonischen Moderne in Deutschland und später in Palästina.
exil Der Machtantritt der Nationalsozialisten zwang den Sozialisten Rings und den bürgerlich geprägten Mendelsohn ins Exil. Beide etablierten sich in Palästina erneut in ihrem Beruf und verwirklichten größere Projekte. Und beide verließen ihr Exilland wieder: Mendelsohn emigrierte 1941 in die USA und Rings ging 1948 zurück nach Deutschland, wo er in Mainz eine Professur übernahm.
Die Ausstellung ist Bestandteil des NRW-weiten Verbundprojekts »100 Jahre bauhaus im westen«.
Rings widmete laut Museum sein Werk dem Wohl der Arbeiterklasse. So baute er nach dem Ersten Weltkrieg in Essen Wohngebiete sowie die Festhalle im Bereich der heutigen Grugahalle. Weitere Bauten der Moderne errichtete er in Gelsenkirchen für die Siedlung Spinnstuhl und für den Bergbau allgemein. Auch in Palästina standen Arbeitersiedlungen im Mittelpunkt.
objekte Mendelsohn dagegen realisierte Kaufhäuser, vornehme Villen sowie Spitäler, Universitäten, Banken und weitere repräsentative Objekte. 1932 baute er das Jüdische Jugendheim an der Ruhrallee in Essen, später den Mosse-Pavillon auf der Presse-Ausstellung »Pressa« 1928 in Köln.
Die Ausstellung in Solingen ist den Angaben zufolge Bestandteil des NRW-weiten Verbundprojekts »100 Jahre bauhaus im westen«. Dazu erscheint ein Katalog aus der Reihe des Bauhaus Center Tel Aviv. kna