»Hunters«

Auschwitz-Gedenkstätte kritisiert TV-Serie

Bei der »Hunters«-Premiere in New York Foto: imago images/ZUMA Press

Die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz hat die neue Streamingserie Hunters für die fiktive Darstellung von Nazi-Brutalität scharf angegriffen. Es geht um eine Szene, die in dem Lager spielen soll. Dabei müssen Menschen als Schachfiguren agieren – wer geschlagen wird, muss sterben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Missbrauch »Das ist so nie passiert«, sagte Gedenkstättensprecher Pawel Sawicki am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Warschau. »Auschwitz ist ein authentischer Ort. Und wir haben das Gefühl, dass das Schaffen einer Geschichte, die nicht stattgefunden hat, ein gefährlicher Missbrauch und ein Schlag gegen das Gedenken an die Opfer ist.«

In der vor Kurzem auf Amazon Prime gestarteten Serie mit Al Pacino in der Hauptrolle geht es um eine Gruppe von Nazi-Jägern aus New York, die in den 70er-Jahren einstige Täter aufspüren. Per Twitter hatte die Gedenkstätte gerügt, die Erfindung der Szene mit dem Schachspiel sei nicht nur eine gefährliche Dummheit und eine Karikatur. »Es öffnet Tür und Tor für zukünftige Leugner.«

Verantwortung Natürlich sei die Serie kein Dokumentarfilm, sagte Gedenkstättensprecher Sawicki. Aber die Grausamkeiten in Auschwitz seien durch viele Zeugenaussagen dokumentiert. In einer Zeit, wo nicht mehr Überlebende des Lagers, sondern eine jüngere Generation Werke über Auschwitz verfasse, steige die Verantwortung für Faktentreue. »Es ist problematisch, wenn Geschichten ausgedacht werden.« Denn von verdrehten Fakten sei es nicht weit bis zu der Behauptung, das alles sei nie passiert.

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten die europäischen Juden systematisch. Ihrem Rassenwahn fielen nach Erkenntnissen von Forschern rund sechs Millionen Juden zum Opfer. Allein in Auschwitz-Birkenau gab es nach Schätzungen mehr als eine Million Opfer, die meisten Juden.  dpa

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  14.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Mascha Kaléko

Großstadtdichterin mit sprühendem Witz

In den 20er-Jahren war Mascha Kaléko ein Star in Berlin. Die Nazis trieben sie ins Exil. Rund um ihren 50. Todestag erleben die Werke der jüdischen Dichterin eine Renaissance

von Christoph Arens  13.01.2025

Film

»Dude, wir sind Juden in einem Zug in Polen«

Bei den Oscar-Nominierungen darf man mit »A Real Pain« rechnen: Es handelt sich um eine Tragikomödie über das Erbe des Holocaust. Jesse Eisenberg und Kieran Culkin laufen zur Höchstform auf

von Lisa Forster  13.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  12.01.2025

Omanut Zwillenberg-Förderpreis

Elianna Renner erhält Auszeichnung für jüdische Kunst

Die Schweizerin wird für ihre intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Biografie und Politik geehrt

 12.01.2025