Theater

Auf ins neue Leben

Eine abgeschlossene Welt: Mea Shearim Foto: Flash90

Irgendwann zog Racheli einfach die Reißleine. Die 24-Jährige hatte keine Kraft mehr, sich zu verstecken und wollte ihr Doppelleben zwischen der streng orthodoxen Welt in Mea Shearim und der säkularen hinter sich lassen.

Nach einer langen Zeit des Haderns brach sie schließlich alle Zelte hinter sich ab. Mittlerweile arbeitet sie für eine Versicherungsgesellschaft in Tel Aviv – und fühlt sich zum ersten Mal in ihrem Leben frei.

Auch Yossi, Sohn eines bekannten Jerusalemer Rabbiners, dachte lange darüber nach, ein säkulares Leben zu führen. »Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist«, fand der 33-Jährige. Nach langem Überlegen vollzog er den radikalen Bruch und überquerte die Jaffa Road – jene Straße, die Mea Shearim von den übrigen Stadtteilen trennt – auch im übertragenen Sinne.

neuanfänge Es sind Aussteigergeschichten wie diese, die in dem Theaterstück Out of Mea Shearim am Schauspielhaus Hamburg erzählt werden. Gemeinsam erkunden acht Laiendarsteller und frühere Haredim diese neue Welt – gewissermaßen als Immigranten im eigenen Land.

Denn der Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim ist eine Parallelwelt, die Außenstehenden für gewöhnlich verschlossen bleibt. Umso wichtiger war es dem Regisseur Evgeni Mestetschkin, mit seiner Inszenierung Einblicke in die Welt der Haredim zu geben. Out of Mea Shearim ist ein Theaterstück über das Ende von Beziehungen und nicht zuletzt auch über Neuanfänge.

Das Stück ist am 10. und 11. April jeweils um 20 Uhr im Schauspielhaus Hamburg zu sehen. Die Aufführung ist auf Hebräisch mit deutschen Übertiteln.

www.schauspielhaus.de

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024

Meinung

PEN Berlin war kurz davor, auf der Seite der Feinde Israels zu stehen

Nur knapp konnte verhindert werden, dass die Schriftstellervereinigung eine Resolution annahm, die von glühender »Israelkritik« geprägt war

von Stefan Laurin  10.12.2024

Beverly Hills

Zahlreiche Juden für Golden Globes nominiert

Darsteller, Regisseure und Komponisten stehen auf der Liste

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Kontroverse

»Da sind mittlerweile alle Dämme gebrochen«

PEN Berlin-Gründungsmitglied Lorenz Beckhardt über den Streit über Israel und den Nahostkonflikt

von Michael Thaidigsmann  10.12.2024