Der US-Schauspieler Paul Newman (1925-2008) gehörte zu den Hollywood-Stars der Generation von Marlon Brando und James Dean, die in New York beim Actors Studio bei Lehrern wie Lee Strasberg und Elia Kazan die Prinzipien des Method Acting gelernt hatten und zuerst am Theater erprobt hatten.
Newman, dessen Vater ein Jude mit polnisch-österreichischen Wurzeln war, hatte 1954 sein Filmdebüt in »Der silberne Kelch«. Der Kostümfilm war ein Flop, doch es folgten schnell bessere Rollen und spätestens mit »Die Katze auf dem heißen Blechdach« (1958) war er auf der Leinwand etabliert.
Trotz großer Anerkennung - etwa für Meisterwerke wie »Der Clou« (1973) - und wichtiger Auszeichnungen wie dem Oscar für seine Rolle in »Die Farbe des Geldes« (1986) war Newman im Inneren seiner selbst nie zufrieden. Ein heimlicher Selbstzweifel nagte an ihm. Lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf seine Leistung, sondern auf sein Aussehen zurückzuführen.
Geplagt von Selbstzweifeln
Nach vielen weiteren Rollen sowohl in eher traditionellen Hollywood-Produktionen wie auch in Werken der »New Hollywood«-Richtung sah man ihn später immer wieder in dankbaren Altersauftritten, zuletzt 2002 als irisch-amerikanischer Gangsterboss in »Road to Perdition«.
Der Dokumentarfilm »Paul Newman - Der unwiderstehliche Typ« (22.15 - 23.10 Uhr) von Jean Lauritano erinnert an den Schauspieler, der trotz seiner Vielseitigkeit und seinen Auszeichnungen unter Selbstzweifeln litt. Er würdigt seinen Einsatz für sozialpolitische Projekte, seine Regiearbeiten und die fürs Filmgeschäft musterhafte Ehe mit seiner Kollegin Joanne Woodward. Zuvor zeigt Arte (20.15 - 22.15 Uhr) »Der Unbeugsame«, das Gefängnisdrama um einen Mann, der sich nicht unterkriegen lässt, von 1966.
Doku würdigt seinen Einsatz für sozialpolitische Projekte
Wegen Trunkenheit am Steuer wird US-Soldat Luke (Paul Newman) zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Dort fällt es ihm schwer, sich den Regeln unterzuordnen. Schon bei seiner Ankunft gerät er mit einem Mann namens Dragline (George Kennedy) aneinander, weil er dessen Rolle als Anführer der Gefangenen nicht akzeptiert. In dem ungleichen Kampf gewinnt Luke durch seine Standhaftigkeit jedoch die Achtung seines Gegners und die der anderen Insassen.
Um den ständigen Demütigungen und Misshandlungen im Lager zu entkommen, unternimmt Luke zwei Fluchtversuche, die beide scheitern. Er wird ins Lager zurückgebracht und schwer misshandelt. Sein Wille scheint gebrochen. Doch in Wirklichkeit bereitet er einen neuerlichen Ausbruch vor.
Das von Stuart Rosenberg eindrucksvoll inszenierte und in der Hauptrolle hervorragend gespieltes Drama handelt am Beispiel eines Außenseiters vom Konflikt zwischen Ordnung und individueller Freiheit.
»Ein Abend mit Paul Newman«, Sonntag, 15. September, 20.15 - 23.10 Uhr, Arte.