Noch bis zum 12. April dreht die ARD in Budapest und Umgebung Spielszenen für ein prominent besetztes Dokudrama über die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse. Zu den Darstellern gehören zum Beispiel Francis Fulton Smith als Nazi-Größe Hermann Göring und Wotan Wilke Möhring als dessen Anwalt Otto Stahmer, wie der NDR am Montag in Hamburg mitteilte.
Am 20. November 1945 begann der erste der sogenannten Nürnberger Prozesse - der Versuch der alliierten Siegermächte, dem Terror und der Willkür der Nationalsozialisten ein rechtsstaatliches und faires Gerichtsverfahren entgegenzusetzen. Auf der Anklagebank des Internationalen Militärgerichtshofes saßen Göring und 23 weitere ranghohe Nazis.
Ausstrahlung zum 80. Jahrestag
Anlässlich des 80. Jahrestages des Prozessbeginns soll das ARD-Dokudrama »Nürnberg« (Arbeitstitel) die Geschichte dieses Weltereignisses nacherzählen - gesehen durch die Augen von zwei jungen Holocaust-Überlebenden. Der eine - Ernst Michel - ist als Reporter bei der Verhandlung dabei, die andere - Seweryna Szmaglewska - als Zeugin. Gespielt werden die beiden von Jonathan Berlin und Katharina Stark.
Ergänzt werden die Spielszenen des Dokudramas durch neu restaurierte und kolorierte Archivbilder sowie durch Interviews mit Lauren Shachar, der Tochter von Ernst Michel, und Jacek Wisniewski, dem Sohn von Seweryna Szmaglewska.
Interviews in Nürnberg und Auschwitz
Autor des Dokudramas ist Dirk Eisfeld. Er hat bereits die Vorlage für das ARD-Dokudrama »Nazijäger - Reise in die Finsternis« geschrieben, das 2023 für einen International Emmy Award nominiert wurde. Sein Drehbuch basiert unter anderem auf dem Buch »Die Unschuldigen in Nürnberg« von Seweryna Szmaglewska.
Als Regisseur inszeniert Carsten Gutschmidt (»Reeperbahn Spezialeinheit FD65«, »Die Liebe des Hans Albers«) die Spielszenen des Dokudramas. Die Interviews mit Lauren Shachar und Jacek Wisniewski werden an Originalschauplätzen in Nürnberg, Warschau und Auschwitz-Birkenau gedreht. »Nürnberg« wird im Herbst in der ARD-Mediathek und im Ersten zu sehen sein. kna