Die Berliner Künstlerin Andrea Büttner hat den internationalen Wettbewerb für ein Kunstwerk zum christlich-jüdischen Verhältnis im Kölner Dom gewonnen. Wie das Domkapitel am Donnerstag mitteilte, sieht ihr Entwurf ein Gemälde an der Stirnwand der Marienkapelle des Kölner Doms vor. Es soll das Steinfundament des Thoraschreins aus der ehemaligen mittelalterlichen Synagoge Kölns in Originalgröße abbilden und über dem von Stefan Lochner im Jahr 1442 geschaffenen Altar der Stadtpatrone entstehen.
Das geplante Kunstwerk solle die Geschichte des jüdischen Quartiers mit dem Dom verbinden, erklärte die Vorsitzende der Wettbewerbsjury, Andrea Wandel. Es zeige exemplarisch eine Möglichkeit auf, antisemitischen Bildwerken in Kirchen zu begegnen.
Der Kunstwettbewerb war im August 2023 vom Domkapitel ausgelobt worden. Hintergrund der Initiative war die Auseinandersetzung über den Umgang mit judenfeindlichen Kunstwerken im Kölner Dom. Das neue Kunstwerk soll nach dem Willen des Domkapitels dem gewandelten christlich-jüdischen Verhältnis seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil Ausdruck verleihen.
Andrea Büttner ist Professorin für Grafik und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie nahm unter anderem an der Documenta 13 teil. Arbeiten der 1972 geborenen Künstlerin sind unter anderem in der Londoner Tate Gallery of Modern Art, dem Museum of Modern Art in New York und dem Lenbachhaus in München zu finden. epd