Berlin

Allianz gegen Rechtspopulismus

Die deutsch-argentinische Filmemacherin und Leiterin der Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel Foto: imago/Pixsell

Mit einer europäischen Allianz der Akademien will die Berliner Akademie der Künste kulturellen Zusammenhalt und transnationale Solidarität stärken. Während einer dreitägigen Konferenz soll von Donnerstag an ein Bündnis geschmiedet werden, das sich für die Freiheit der Kunst einsetzt und gemeinsam auf politische Einschränkungen reagieren kann.

DEMOKRATIE »Die Europäische Allianz der Akademien ist ein Traum, seit ich vor fünf Jahren angefangen habe«, sagte Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel der dpa in Berlin. »Wir wollen mit den Akademien anderer europäischer Länder einen Verbund schließen, in dem wir uns gegenseitig stützen und uns berichten etwa darüber, wo demokratische Vorgänge in Gefahr kommen, wo wir uns gegenseitig helfen können.«

Die 1696 gegründete Berliner Akademie gilt als eines der ältesten europäischen Kulturinstitute. Sie zählt mehr als 400 Mitglieder in den Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst sowie Film- und Medienkunst.

Ziel sei es, »eine Allianz aufzubauen, um einen Schulterschluss zu ermöglichen, uns miteinander auszutauschen, solidarisch zu sein und im Falle einer Bedrohung unserer Freiheit etwas tun zu können«. Es sei wichtig, gemeinsam anzugehen »gegen die Polarisierung der Gesellschaft und gegen rechtsradikale populistische Tendenzen, die es im Moment in ganz Europa und nicht nur dort gibt«.

MANIFEST Geplant sei zunächst ein Manifest. »Wir wollen uns festlegen auf Solidarität und einen offenen Kontinent, wo auch das Leben von Menschen, die von woanders kommen und hier leben, geschützt wird«, sagte Meerapfel. »Wir müssen im Geiste der Aufklärung die Werte, für die Europa bisher stand, bewahren und gemeinsam weitertragen.«

Zudem gehe es um Unterstützung untereinander. »Wir wollen uns gegenseitig helfen, wenn einige bedroht werden. Da ist die Stimme von 60 Akademien stärker als die von einer.« Die Verbindung der Akademien aus EU-Ländern sei ein erster Schritt. »Wir wollen natürlich eine Öffnung für weitere Länder, auch über Europa hinaus.«

Für die 77 Jahre alte Filmregisseurin Meerapfel ist es »besonders wichtig, dass dies von Deutschland ausgeht mit seiner mörderischen Geschichte, aus der im 20. Jahrhundert große Katastrophen entstanden sind«. Auch die Akademie selbst habe eine Geschichte, die zeige, wie sehr aufgepasst werden müsse. »In den Zeiten der Nazidiktatur sind 40 Mitglieder geschasst worden, weil sie Juden waren«, erinnerte die Akademie-Präsidentin.

London

Autor Neil Gaiman weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

Im »New York Magazine« werfen mehrere Frauen dem britischen Fantasy- und Science-Fiction-Autor entsprechende Taten vor. Nun äußert sich der 64-Jährige

 15.01.2025

Literatur

Die Heimatsuchende

Vor 50 Jahren starb Mascha Kaléko. Ihre Dichtung bleibt erschreckend aktuell

von Nicole Dreyfus  15.01.2025

TV-Tipp

Furchtlose Kunstliebhaber in der NS-Zeit

Während des Nationalsozialismus sollten »entartete« Kunstwerke beseitigt werden, aber einige Mutige setzten zur Rettung der Werke ihr Leben aufs Spiel. Eine 3sat-Dokumentation zeichnet einige Fälle nach

von Wolfgang Wittenburg  15.01.2025

Konzerte

Yasmin Levy in München und Zürich

Die israelisch-türkische Künstlerin aus einer sephardischen Familie singt auf Ladino, bzw. Judäo-Spanisch, einer fast vergessenen Sprache

von Imanuel Marcus  15.01.2025

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  14.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025