Für Alla Pugacheva fahren die Haredim russischer Herkunft von Jerusalem nach Tel Aviv, um sie auf Russisch, Hebräisch und Jiddisch singen zu hören. Die Tochter eines jüdischen Vaters, die auch zu antisemitischen Sowjetzeiten aus ihrer Herkunft nie ein Hehl machte, kommt dann ihren frommen Fans entgegen und verzichtet schon mal auf ihre Showuniform: enge Leggins, die nur zum Teil von glamourösen Gewändern bedeckt sind. Seit 40 Jahren steht der Superstar aus Moskau auf der musikalischen Bühne. Ihre Popularität in der Sowjetunion und den sozialistischen Bruderstaaten verdankte die Sängerin nicht zuletzt ihrem Nonkonformismus. Schon bei ihrem ersten Auftritt in dem populären Radioprogramm »Guten Morgen«, das viele Familien sonntags beim Frühstück begleitete, brach sie mit dem optimistisch-braven Sowjetstil. Berühmt wurde ihr Lied »Die Könige können alles!«, das als Parodie auf die sowjetische Parteiführung galt.
abschied Alla Pugacheva war auch der vielleicht einzige internationale Musikstar, den die Sowjetunion aufzubieten hatte. Mit Udo Lindenberg trat sie in den 80er-Jahren, noch vor der Wende, gemeinsam auf, 1988 machten die beiden zusammen eine Platte. Seit dem Ende des Realsozialismus ist Pugachevas internationale Popularität noch gewachsen.Viele ihre Fans sind aus der ehemaligen Sowjetunion emigriert, nicht zuletzt nach Deutschland. Jetzt verabschiedet sich die inzwischen 60-Jährige von der Bühne mit einer Tournee. Am 19. Februar singt sie in der TUI-Arena in Hannover, am 21. Februar in der Mannheimer SAP-Arena, am 22. Februar tritt sie im Düsseldorfer ISS DOME auf, am 26. in der Arena in Nürnberg und schließlich am 28. Februar zum Abschluss in der Max-Schmeling-Halle in Berlin.
Infos zu den Konzerten (auf russisch):
www.events.germany.ru
www.allapugacheva.ru