New York

Älteste bekannte Tafel der Zehn Gebote wird heute versteigert

Der Schriftzug des Auktionshauses Sotheby’s Foto: picture alliance/dpa

Das Auktionshaus Sotheby’s versteigert am heutigen Mittwoch in New York die älteste bekannte Steintafel mit den Zehn Geboten. Bei der etwa 1.500 Jahre alten Tafel mit dem althebräischen Text handle es sich um das einzige vollständig erhaltene Exemplar aus der spätbyzantinischen Periode, so das Auktionshaus. Sotheby’s hofft auf einen Erlös von bis zu zwei Millionen US-Dollar (etwa 1,9 Millionen Euro).

Die 52 Kilogramm schwere und etwa 60 Zentimeter hohe Tafel wurde laut dem Auktionshaus 1913 während Bauarbeiten für eine Bahnlinie an der Südküste Israels gefunden. Die Bedeutung des Fundes sei über Jahrzehnte nicht bemerkt worden. 30 Jahre sei die Tafel als Gehwegplatte verwendet worden.

Ein Gebot fehlt, eins wurde ergänzt

Erst 1943 habe ein Wissenschaftler die Steinplatte erworben und ihren historischen Wert erkannt. Die 20 Textzeilen lehnen sich eng an den biblischen Text des Buches Exodus an, es fehlt aber das Gebot »Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen«. Dafür ist ein nicht in der Bibel enthaltenes Gebot ergänzt, Gott am Berg Garizim zu verehren, dem zentralen heiligen Ort der Samaritaner.

»Diese bemerkenswerte Tafel ist nicht nur ein ausgesprochen wichtiges historisches Artefakt, sondern auch ein handfestes Bindeglied zu den Glaubensvorstellungen, die die westliche Zivilisation mitgeprägt haben«, sagte der Leiter der Sotheby’s-Abteilung für Bücher und Manuskripte, Richard Austin. Die Begegnung mit diesem gemeinsamen Stück Kulturerbe sei eine »Reise durch die Jahrtausende und eine Verbindung zu Kulturen und Glaubensrichtungen, die durch einen der frühesten und beständigsten Moralkodizes der Menschheit erzählt werden«. kna

TV-Tipp

»Oliver Twist«: Herausragende Dickens-Verfilmung von Roman Polanski

Sittengemälde als düstere Bestandsaufnahme über die geschilderte Zeitperiode hinaus

von Jan Lehr  18.12.2024

USA

Bonhoeffer-Film in der Kritik: Ein Held mit Pistole?

Deutsche Stars spielen in einer umstrittenen US-Produktion über den Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer mit. Es geht um Verzerrungen und eine Vereinnahmung Bonhoeffers durch rechte Evangelikale

von Barbara Munker  17.12.2024

Kunst

Leitung der documenta 16 wird heute bekanntgegeben 

Wer wird die nächste documenta kuratieren? Die Findungskommission der für 2027 geplanten Schau will ihre Entscheidung jetzt bekanntgeben

von Nicole Schippers  17.12.2024

Frankfurt

Jüdisches Museum kauft Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim

Das Ölgemälde »Sara führt Hagar Abraham zu« zeigt, wie Sara ihrem Mann Abraham die ägyptische Magd Hagar zuführt, damit er mit ihr Kinder zeugt

 17.12.2024

Kultur

Roth will Verfahren zu Rückgabe von NS-Raubkunst erleichtern

Nachkommen von NS-Opfern galten viel zu lange als »Bittsteller«, so die Kulturstaatsministerin

 17.12.2024

Literatur

Herzlich in einer herzlosen Zeit: 90 Jahre »Vater und Sohn« von e.o. plauen

Die Zeichenfiguren aus der Feder von e.o. plauen (1903-1944) verzaubern bis heute viele Menschen. Hinter den vielen lustigen Abenteuern der beiden Comic-Helden steckt eine berührende Lebensgeschichte

von Christof Bock  16.12.2024

Geschichte

Karajans NS-Vergangenheit wird umfassend aufgearbeitet 

Er gilt als einer der wichtigsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Das Fundament für seine Karriere legte Herbert von Karajan während der NS-Zeit

von Albert Otti  16.12.2024

Geheimnisse und Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  16.12.2024

Kulturkolumne »Shkoyach!«

Lächeln trotz Unglück?

Tante Jolesch machtʼs möglich: Ein Buchtipp kurz vor Chanukka

von Maria Ossowski  16.12.2024