Die 1939 geborenen Zwillinge Adam und Ida Paluch waren Kinder einer polnisch-jüdischen Familie. Im Alter von drei Jahren wurden sie getrennt. Adam gelangte nach dem Suizid seiner Mutter ins Konzentrationslager Majdanek, das er überlebte - ein Leben lang gezeichnet von den medizinischen Experimenten, die Naziärzte an ihm vornahmen.
Ida wurde derweil von einer katholischen Familie aufgenommen und bis Kriegsende versteckt. Sie erfuhr erst nach der späten Rückkehr ihres Vaters von ihrer jüdischen Herkunft. Die Suche nach dem Bruder beziehungsweise der Schwester ließ beide Geschwister nicht los.
Wiederbegegnung Erfüllt wurde ihr Wunsch nach einer Wiederbegegnung allerdings erst 1995, nach Fall des Eisernen Vorhangs, durch eine glückliche Fügung. Für Adam begann noch einmal ein neues Leben, in dem er zu seiner wiedergefundenen Schwester in die USA zog.
Der anrührende Dokumentarfilm von Jan Tenhaven lässt 25 Jahre später die Zwillinge ihre Geschichte erzählen, fragt, ob sich ihre Hoffnungen durch die Reunion erfüllt haben, und setzt dezente Animationen ein, um ihre Erinnerungen zu bebildern. Damit bezeugt er Respekt gegenüber den beiden Protagonisten wie auch vor den Schicksalen ihrer ermordeten Familienmitglieder und erzählt vom lebenslangen Dasein mit dem Holocaust-Trauma. kna
»Adam & Ida«, Dienstag, 18. April, 23.55 - 01.15 Uhr, NDR Fernsehen