Nach der Gewalttat von Hanau äußert sich der Jüdische Weltkongress (WJC) »extrem besorgt über die zunehmende Bedrohung von Minderheiten in Deutschland von beiden Seiten der politischen Landschaft«.
Die Ereignisse in Hanau seien »nur zwei weitere Beispiele für die rechtsextreme Gewalt gegen jüdische Bürger, Einwanderer und alle Menschen, die möglicherweise nicht zu einer langjährigen und bizarren rassistischen Sichtweise einiger deutscher Bürger passen«, erklärte WJC-Präsident Ronald Lauder am Donnerstag in New York.
Massnahmen »Ausgerechnet Deutschland muss für dieses tödliche und wachsende Problem sensibel sein«, ergänzte er. Nötig seien weitaus wirksamere Maßnahmen von Polizei und Behörden zum Schutz des Lebens der Minderheiten.
Aber, so Lauder weiter, »nicht nur Minderheiten sind bedroht«. Diese Verbrechen stellten »die größte Bedrohung für das demokratische Gefüge der deutschen Gesellschaft und das Engagement Deutschlands dar, die Werte zu wahren, die den Kern seiner Nachkriegsidentität ausmachen«.
»Offensichtlich« sei der Zusammenhang zwischen Hanau und dem Angriff auf die Synagoge in Halle, betonte der WJC-Präsident: »Wenn die deutschen Behörden dies nicht jetzt mit echten und strengen Gesetzen und echten Strafverfolgungsbehörden aufhalten, wird der Geist der fremdenfeindlichen Bigotterie, der seit 75 Jahren festgehalten wird, wieder losgelassen, und das kann sich die Welt nicht leisten.« kna