Der Genfer Jonathan Braun bleibt Präsident der World Union of Jewish Students (WUJS). Der 26-Jährige wurde am Sonntag bei der 47. Jahresversammlung der jüdischen Studierenden im Amt bestätigt. Bei der geheimen Abstimmung stimmten 151 der 162 Delegierten aus mehr als 40 Ländern für eine zweite Amtszeit Brauns.
Die Wahl fand – wie der gesamte Kongress – wegen der Corona-Pandemie digital statt. Gewöhnlich tagt die WUJS zum Jahresende in Jerusalem. Bei der fünftägigen Veranstaltung standen in der vergangenen Woche Themen wie das jüdische Leben auf dem Campus, der Kampf gegen Antisemitismus, die Bildung interkulturellen Allianzen, LGBTIQ-Rechte sowie die Stärkung des politischen Aktivismus im Zentrum.
Projekte »In meinem zweiten Jahr als WUJS-Präsident möchte ich die verschiedenen Projekte, die wir 2020 angeschoben haben, weiter vertiefen und unsere Stimme auf der internationalen Bühne stärken«, sagte Braun der Jüdischen Allgemeinen.
Als eines der Projekte, die ihm besonders am Herzen liegen, nannte er den Ausbau der Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora. »Als WUJS arbeiten wir eng mit Regierungen, Politikern und NGOs zusammen, um bei für uns wichtigen Themen politische Richtlinien und Gesetzesvorhaben voranzubringen«, sagte Braun. Insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten sei die internationale jüdische Studierenden-Community von Bedeutung.
Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), wünschte dem alt-neuen WUJS-Präsidenten viel Erfolg für seine zweite Amtszeit.
Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), wünschte dem alt-neuen WUJS-Präsidenten viel Erfolg für seine zweite Amtszeit. »Jonathan Braun hat im vergangenen Jahr die World Union of Jewish Students enorm strukturell und inhaltlich vorangebracht, das Netzwerk stark ausgebaut und die Union auf der Welt auch unter durch Corona erschwerten Bedingungen zusammengebracht«, sagte Staroselski.
Vorstand Ganz besonders freue es sie, dass in dem ebenfalls neu gewählten Vorstand der WUJS erstmalig auch ein Mitglied der JSUD vertreten ist: Avital Grinberg aus dem JSUD-Vorstand wird die deutsche Delegation in Zukunft auf der internationalen Bühne vertreten.
»Ich möchte meine bei der JSUD gesammelten Erfahrungen bei der WUJS einbringen«, sagte Grinberg, die derzeit in Jerusalem Jewish Studies und Jewish Education studiert. Die Wahl einer Vertreterin aus Deutschland sei auch eine Anerkennung der guten Arbeit, die die JSUD in den vergangenen Jahren geleistet habe. »Ich möchte mich dafür starkmachen, dass die WUJS die Stimme der jüdischen Jugend in all ihrer interkulturellen Vielfalt abbildet«, so Grinberg.
Neben der Wahl in den WUJS-Vorstand hatten die Studierenden aus Deutschland in diesem Jahr noch einen weiteren Grund, um auf sich und das Geleistete stolz zu sein: Auf dem Kongress erhielt das JSUD-Vorstandsmitglied Ruben Gerczikow eine Auszeichnung für sein herausragendes politisches Engagement im Kampf gegen die antisemitischen Verschwörungsmythen in der Corona-Krise und die Solidaritätskampagne der JSUD für die Opfer des Anschlags von Halle.
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