Südfrankreich

»Wir sind einem absoluten Drama entgangen«

Der mutmaßliche Täter des Anschlags auf die Synagoge in La Grande-Motte ist festgenommen worden. Das schrieb Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin auf der Platform X in der Nacht zum Sonntag. Es soll sich um einen 33-Jährigen handeln. Darmanin dankte den Einsatzkräften.

Auch der »Conseil représentatif des institutions juives de France« (CRIF) schloss sich dem Dank an. Es sei eine Erleichterung für alle. Nun müsse die schwere der Tat sich in der Antwort der Justiz widerspiegeln, hieß es in dem Post.

Noch am Samstag waren Premier Gabriel Attal und andere hohe Politiker an den Tatort in der Nähe von Monpellier gekommen.

«Wir können davon ausgehen, dass wir einem absoluten Drama entgangen sind», meinte der Premier. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Täter sehr entschlossen gewesen. Wäre die Synagoge zum Tatzeitpunkt gefüllt gewesen und wären Menschen nach draußen gekommen, hätte es vermutlich Tote gegeben. Die Tat sei empörend. Attal verwies auch auf die steigende Zahl antisemitischer Übergriffe in Frankreich.

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt zu versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung. «Die ersten Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Täter Träger einer palästinensischen Flagge und einer Waffe gewesen ist», teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Am frühen Morgen hatten zunächst zwei Autos vor der Synagoge in der Nähe von Montpellier gebrannt. In einem der Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Auch zwei Türen der Synagoge wurden in Brand gesetzt.

Zu dem Zeitpunkt befanden sich fünf Menschen in der Synagoge, unter ihnen der Rabbi. Sie blieben laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft unverletzt.

»Den Wunsch, Juden zu töten.«

Der CRIF-Präsident, Yonathan Arfi, postete: »Ein Gasflasche in einem Auto vor der Synagoge zu dem Zeitpunkt explodieren zu lassen, an dem die Gläubigen ankommen: das ist nicht nur ein Angriff auf ein Gotteshaus, sondern auch der Versuch, Juden zu töten.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin schrieb auf X von einer «offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung». Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus. Alle Mittel seien mobilisiert, um den Täter zu finden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch François-Xavier Lauch, der Präfekt des Département Hérault hat das Attentat aufs Schärfste verurteilt. In einem Post bei X schrieb er zudem, dass er die Polizei aufgefordert hat, die Sicherheit nach den Bedürfnissen der jüdischen Gemeinschaft zu erhöhen. Zudem habe er sich aufgrund der Umstände im Département entschlossen, die für den Nachmittag angekündigte Demonstration von BDS-Unterstützern in Montpellier zu verbieten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der amtierende Premier Gabriel Attal sprach auf X von einer antisemitischen Tat. «Ein weiteres Mal wurden unsere jüdischen Mitbürger als Ziel genommen.» Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb: «Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein fortlaufender Kampf, der Kampf der vereinten Nation.» Alles werde getan, um den Verantwortlichen zu finden. Die Tat bezeichnete er als terroristisch.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Premier Attal und Innenminister Darmanin waren am späten Nachmittag am Anschlagsort. dpa

Dubai

Emirate melden Festnahmen im Mordfall eines Rabbiners

Israels Außenministerium sprach von einem antisemitischen Terrorakt. Nun veröffentlichen die Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten Details

von Arne Bänsch  24.11.2024

Osteuropa

Mehr Schein als Sein

Länder wie Polen, Litauen oder Ungarn geben sich derzeit als besonders israelfreundlich und sicher für Juden

von Alexander Friedman  24.11.2024

Vereinigte Arabische Emirate

Dubai: Vermisster Chabad-Rabbiner tot aufgefunden

Israelischen Sicherheitskreisen zufolge gibt es Hinweise, dass der Iran für die Tat verantwortlich ist

 24.11.2024 Aktualisiert

USA

Frum auf High Heels

Die Influencerin Ellie Zeiler jettet um die Welt – neuerdings auch mit Siddur im Gepäck. Millionen verfolgen in den sozialen Medien, wie die junge Frau die Religion für sich entdeckt

von Nicole Dreyfus  24.11.2024

Social Media

Auschwitz-Komitee zieht sich von Plattform X zurück

Überlebende des Holocaust empfinden den antisemitischen Hass auf X als zunehmend bedrohlich

 21.11.2024

USA

Loyal und radikal

Der künftige Präsident Donald Trump vergibt wichtige Ministerposten an Personen, die bislang nicht durch Kompetenz aufgefallen sind, sondern eher durch Kontroversen von sich reden machten

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Nachruf

Der Vater des Budget-Tourismus ist tot

Arthur Frommer wurde 95 Jahre alt

von Imanuel Marcus  20.11.2024

New York/Malibu

»Mein Name ist Barbra«

Die Streisand-Autobiografie erscheint auf Deutsch

von Christina Horsten  20.11.2024

Schweiz

Konservative Christen gegen den ESC

Eine Minipartei erwirkt ein Referendum gegen das hohe Rahmenbudget für den Eurovision Song Contest. Dabei geht es auch um Israel

von Peter Bollag  19.11.2024