Washington

»Wir müssen die Welt vor dem Bösen schützen«

Israels Außenminister Yair Lapid Foto: Flash 90

Israel hat im Atomkonflikt mit dem Iran erneut deutliche Worte gewählt. »Wir wissen, dass es Momente gibt, in denen Nationen Gewalt anwenden müssen, um die Welt vor dem Bösen zu schützen«, sagte Israels Außenminister Yair Lapid am Mittwoch in Washington bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Antony Blinken und Abdullah bin Sajid.

»Wenn ein Terrorregime im Begriff ist, sich eine Atomwaffe zu beschaffen, müssen wir handeln und deutlich machen, dass die zivilisierte Welt dies nicht zulassen wird«, so Lapid. Israel behalte sich das Recht vor, zu jedem Zeitpunkt und auf jede Weise zu handeln. »Das ist nicht nur unser Recht, es ist auch unsere Verantwortung.«

WIENER ABKOMMEN Der Iran verstößt laut der Internationalen Atomenergiebehörde immer weiter gegen Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte. Teheran gibt an, dass sein Atomprogramm nur zivilen Zwecken dient. Iran hat immer wieder damit gedroht, Jerusalem »von den Zionisten zu befreien« und den jüdischen Staat auszulöschen.

Blinken betonte, dass der diplomatische Weg am effektivsten im Umgang mit dem Iran sei. Man sei aber bereit, »andere Optionen in Betracht zu ziehen«, falls der Iran seinen Kurs nicht ändere. Man arbeite an einer Rückkehr zum Atomdeal, aber die »Zeit werde immer kürzer und kürzer«.

US-Präsident Joe Biden hatte bereits im Sommer erklärt, die USA würden in den Beziehungen zum Iran zunächst auf Diplomatie setzen. »Aber wenn Diplomatie versagt, sind wir bereit, uns anderen Optionen zuzuwenden.« Der iranische Sicherheitsrat hatte diese Aussage als »illegale Drohung« ausgelegt und verurteilt. Israels Verteidigungsminister Benny Gantz hatte im August erklärt: »Es ist Zeit für diplomatische, wirtschaftliche und sogar militärische Taten - sonst werden die Angriffe weiter gehen.«

Die seit April in Wien laufenden Verhandlungen über die Rettung des Atomabkommens wurden nach der Präsidentenwahl Mitte Juni und dem Regierungswechsel im Iran unterbrochen. Die verbliebenen Partner der Vereinbarung bemühen sich um die Rückkehr der USA zu dem Deal. Gleichzeitig soll auch der Iran seine Auflagen wieder einhalten. Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen. dpa/ja

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025