Polen

»Wir fühlen uns nicht sicher«

Synagoge in Lodz Foto: Flash 90

Rund zwei Dutzend jüdische Organisationen in Polen haben in einem gemeinsamen Schreiben unterstrichen, dass sich Juden in ihrem Land nicht sicher fühlen. Das berichtete die Jewish Telegraphic Agency (JTA). »Hassparolen sind nicht mehr nur im Internet verbreitet, sondern haben sich auf die öffentliche Sphäre ausgebreitet. Sie haben ihren Weg in Zeitungen und TV-Sender gefunden – auch in öffentlich-rechtliche Medien«, heißt es in dem Brief.

Die jüdischen Gemeinden in Polen würden zunehmend zu Zielscheiben antisemitischer Botschaften. Offizielle Vertreter des Staates hätten Antisemitismus zwar verdammt, täten aber nichts gegen dessen Ausbreitung. Polnische Juden seien keinen direkten physischen Bedrohungen ausgesetzt wie andere jüdische Gemeinschaften in Europa, doch die Situation sei »alles andere als normal«.

Holocaust-Gesetz Die derzeitige Welle des Antisemitismus sei eine Antwort auf das umstrittene Holocaust-Gesetz der polnischen Regierung, das es unter Strafe stellt, Polen für NS-Verbrechen verantwortlich zu machen, beklagten die jüdischen Organisationen.

Weiter hieß es in dem Schreiben: »Wir wissen, dass Juden nicht die einzigen Opfer von Polens derzeitigem Hassklima sind. Wir sind solidarisch mit allen Menschen in Polen, die Anfeindung und Diskriminierung erfahren, darunter Roma, Muslime, Flüchtlinge, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Ukrainer und Angehörige anderer nationaler, ethnischer, religiöser und sexueller Minderheiten.« Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören mehrere jüdische Gemeinden, das JCC in Warschau und Krakau, Hillel Warschau, Makabbi Warschau und Bnai Brith. ag

http://jewish.org.pl/wiadomosci/oswiadczenie-organizacji-zydowskich-do-opinii-publicznej-open-statement-of-polish-jewish-organizations-to-the-public-opinion/

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025