Mailand

»Wir fühlen uns alle bedroht«

Polizei am Tatort: Am Donnerstagabend wurde der 40-jährige Nathan Graff von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen verletzt. Foto: dpa

Nach einer Messerattacke auf einen Juden in Mailand haben die italienischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen der Stadt verschärft. Der 40-Jährige, der eine Kippa trug, war am Donnerstagabend von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen verletzt worden, wie italienische Medien berichten. Die Tat ereignete sich vor dem koscheren Restaurant »Carmel«. Bei dem Opfer handelt es sich den Angaben zufolge um den Schwiegersohn eines Mailänder Rabbiners.

solidarität »Es herrscht ein Klima des Hasses, wir fühlen uns alle bedroht«, sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Rom, Ruth Dureghello. Auch das islamische Zentrum in Mailand verurteilte den Angriff. »Wenn ein Passant auf der Straße mit einem Messer angegriffen wird, steht unsere Solidarität außerfrage«, sagte dessen Präsident Abdel Hamid Shaari.

Gewaltsame Angriffe auf Zivilisten seien unabhängig von den Motiven zu verabscheuen, sagte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder. »Es ist die Pflicht von Italien Regierung, ihre Bürger zu schützen und gegen jede Form von Hass und Hetze hart durchzugreifen«, forderte Lauder. Nach Angaben des Jüdischen Weltkongresses handelt es sich bei dem Opfer um Nathan Graff, der auch die israelische Staatsangehörigkeit besitzt. epd

Diplomatie

Israel und Irland: Das Tischtuch ist zerschnitten

Politiker beider Länder überhäufen sich mit Vorwürfen. Wie konnte es so weit kommen?

von Michael Thaidigsmann  18.12.2024

Paris

Phantom einer untergegangenen Welt

Eine neue Ausstellung widmet sich der Geschichte und Rezeption des Dibbuks

von Sibylle Korte  18.12.2024

Bern

Schweiz will mit neuem Gesetz gegen Nazi-Symbole vorgehen

In der Schweiz wurde ein Anstieg von antisemitischen Vorfällen beobachtet. Nun soll es einfacher werden, das öffentliche Zeigen von NS-Symbolen zu bestrafen

von Albert Otti  16.12.2024

Spanien

»Mango«-Gründer Isak Andic stirbt bei Bergunfall

Andic galt als einer der reichsten Männer Spaniens

 15.12.2024

Amsterdam

Spätherbst in Mokum

Einen Monat nach der Hetzjagd auf israelische Fußballfans diskutieren die Niederlande über Antisemitismus. In der jüdischen Gemeinschaft bleibt eine fundamentale Unsicherheit

von Tobias Müller  12.12.2024

Schweiz

Fünf Übergriffe auf Juden an einem Wochenende in Zürich

Die jüdische Gemeinschaft der Schweiz ist zunehmend verunsichert - der Antisemitismus hat ein Allzeithoch erreicht

 11.12.2024

Osteuropa

Der Zauber von Lublin

Isaac Bashevis Singer machte die polnische Stadt im Roman weltberühmt – jetzt entdeckt sie ihr jüdisches Erbe und bezieht es in die Vorbereitungen auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2029 mit ein

von Dorothee Baer-Bogenschütz  10.12.2024

Sofia

Nach Nichtwahl ausgeschlossen

Bulgarien steckt in einer politischen Dauerkrise - und mittendrin steht ein jüdischer Politiker, den seine Partei jetzt ausschloss

von Michael Thaidigsmann  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024