Wir stehen sieben der größten jüdischen Gemeinden außerhalb Israels vor. Vor einem Jahr waren unsere Gemeinden schockiert und entsetzt über den Terroranschlag auf Israel. Die Hamas, der palästinensische Islamische Dschihad und andere Terrorgruppen massakrierten mehr als 1200 unschuldige Menschen, Jung und Alt, die in ihren Häusern verbrannt, erschossen, gefoltert und vergewaltigt wurden, als sie ein Musikfestival besuchten, beim Morgenspaziergang oder auf der Flucht vor ihren Angreifern. Der 7. Oktober 2023 war der tödlichste Tag für die Juden seit dem Holocaust.
Vor einem Jahr wurden mehr als 250 Menschen aus ihren Familien, ihren Häusern und aus ihrem Freundeskreis gerissen und als Geiseln nach Gaza verschleppt. Diese Geiseln repräsentieren mehr als zwei Dutzend Nationalitäten, darunter auch Bürger aus unseren eigenen Ländern, unter ihnen Juden, Christen, Muslime, Drusen, Buddhisten, Hindus und Atheisten. Nach Ansicht der Hamas bestand ihr Verbrechen darin, in einem jüdischen Staat anwesend zu sein. Heute, 366 Tage später, befinden sich weiterhin 101 Geiseln in Gaza, deren Schicksal und Zustand noch immer unbekannt ist.
An diesem tragischen Jahrestag begehen wir außerdem ein Jahr ungezügelten, noch nie dagewesenen Antisemitismus, der sich gegen Juden auf der ganzen Welt richtet. Unsere Gemeindeorganisationen und die Regierungen unserer Länder haben eine erschütternde Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 dokumentiert.
Jüdische Personen und Einrichtungen wurden Opfer von gewalttätigen Angriffen, Brandstiftung, Graffiti, Belästigungen, und Diskriminierung, Feindseligkeit und Isolierung. Wir sind Opfer geworden in unseren Häusern, auf der Straße, auf dem Universitätscampus und im Internet.
Ein Jahr später sind wir vereint in unserem Aufruf an unsere sieben Regierungen sowie die internationale Gemeinschaft, maximalen Druck auf die Hamas auszuüben, auf dass alle Geiseln sofort freigelassen werden, die immer noch in Gaza festgehalten werden.
Israel zu unterstützen, da es weiterhin ständigen Angriffen von Hamas, Hisbollah und den Huthis sowie deren staatlichem Sponsor, der Islamischen Republik Iran, und anderer, die Israels Auslöschung anstreben, ausgesetzt ist.
Die Globalen Leitlinien zur Bekämpfung von Antisemitismus, die im Juli 2024 in Buenos Aires veröffentlicht und von über 40 Ländern und regionalen Gruppierungen unterstützt wurden, bieten Leitlinien für die Politik und Maßnahmen, die von nationalen Regierungen, internationalen Organisationen und Zivilgesellschaften umgesetzt werden können.
An diesem tragischen Jahrestag trauern wir weiterhin um die Verstorbenen und stehen vor bedeutenden Herausforderungen für Israel und das jüdische Volk. Doch wir bekräftigen erneut die Unverwüstlichkeit und Lebendigkeit der weltweiten jüdischen Gemeinschaft. Wir sind bereit, weiterhin mit unseren Partnern in Regierungen und Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten, um eine Zukunft der Sicherheit und des Wohlergehens für alle zu gewährleisten.
J7-Mitglieder:
Argentinien: Delegación de Asociaciones Israelitas Argentinas (DAIA)
Australien: Exekutivrat des australischen Judentums (ECAJ)
Kanada: Zentrum für Israel und jüdische Angelegenheiten (CIJA)
Frankreich: Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (CRIF)
Deutschland: Zentralrat der Juden in Deutschland
Vereinigtes Königreich: Board of Deputies der britischen Juden
Die Vereinigten Staaten: ADL (Anti-Defamation League) und die Konferenz der Präsidenten der wichtigsten amerikanisch-jüdischen Organisationen
Die J7-Taskforce der großen Gemeinden gegen Antisemitismus wurde im Juli 2023 als Reaktion auf steigende Zahlen von Antisemitismus in der ganzen Welt gegründet und umfasst wichtige jüdische Organisationen in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Argentinien und Australien. Zusätzlich zu den hochrangigen Konsultationen leitet die J7 auch Arbeitsgruppen, die sich aus Fachleuten aus jeder Gemeinschaft zur Entwicklung von Strategien und Aktionsplänen in Bereichen wie Politik und Interessenvertretung, Technologiepolitik, Sicherheit, Extremismus und Bildung gegen Antisemitismus zusammensetzen.