In einem Interview mit dem Magazin der britischen »Sunday Times” hatte Whoopi Goldberg kürzlich ihre umstrittene Meinung wiederholt, bei Mord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden sei es »ursprünglich« gar nicht um »Rasse« gegangen.
Sodann zitierte die Schauspielerin einen jüdischen Freund, der ihr gesagt habe, dass es nicht umsonst bei Volkszählungen kein Feld für »jüdische Rasse« gebe, weil Juden eben mit großer Wahrscheinlichkeit keine eigene Rasse seien. Die Nazis, so Goldberg in dem Interview weiter, hätten jüdische Menschen wegen »physischer Merkmale« und nicht wegen ihrer Rasse ins Visier genommen.
Auf den Einwand der Interviewerin, dass die Nationalsozialisten Juden gleichwohl als eine eigene Rasse angesehen hätten, erwiderte Goldberg: »Ja, aber das ist der Mörder, nicht wahr? Der Unterdrücker sagt dir also, was du bist. Warum glaubst du ihnen? Sie sind Nazis. Warum sollte man glauben, was sie sagen?«
FRÜHERE ÄUSSERUNGEN Nachdem die 67-Jährige für die Äußerungen erneut Kritik erntete, teilte sie dem US-Magazin »Rolling Stone« mit, sie habe lediglich versucht nachzuerzählen, wie sie Anfang des Jahres zu den damals von ihr in ihrer TV-Sendung »The View« gemachten Äußerungen gekommen sei.
»Es war nie meine Absicht, den Anschein zu erwecken, als würde ich verletzende Kommentare wiederholen, vor allem nicht, nachdem ich mit Leuten wie Rabbinern und alten und neuen Freunden gesprochen und gehört habe, was sie zu sagen haben«, so Goldberg in ihrer Erklärung.
»Ich lerne immer noch viel, und glauben Sie mir, ich habe sehr wohl alles vernommen, was mir gesagt wurde. Ich glaube, dass es beim Holocaust um Rasse ging, und es tut mir heute noch genauso leid wie damals, dass ich Menschen verärgert, verletzt und verärgert habe.«
Der Fernsehsender ABC hatte The View im Februar einige Wochen lang ausgesetzt, nachdem Goldberg in der Sendung geäußert hatte, beim Holocaust gehe es um die »Unmenschlichkeit von Menschen gegenüber Menschen« und nicht um Rasse. Bei den Opfern der Schoa habe es sich ebenso wie bei den Tätern um »zwei weiße Gruppen von Menschen« gehandelt, fügte sie hinzu.
Als»falsch und verletzend»bezeichnete »ABC News«-Chefin Kimberly Godwin die Worte. Goldberg entschuldigte sich – und durfte kurze Zeit später wieder auf Sendung gehen. Allen, die nun dächten, sie habe ihre Äußerungen vom Januar im Interview mit der »Sunday Times« nun bekräftigen wollen, versicherte Whoopi Goldberg, dem sei mitnichten so.
Die durch den Film Sister Act – Eine himmlische Karriere 1992 auch in Deutschland berühmt gewordene Schauspielerin und Sängerin endete ihre Stellungnahme mit einer Solidaritätsadresse. In einer Zeit des zunehmenden Antisemitismus sei es ihr zudem ein Anliegen zu betonen, dass sie »immer an der Seite des jüdischen Volkes” gestanden habe und stehen werde. »Meine Unterstützung für das jüdische Volk ist nie ins Wanken geraten und wird es auch nie.« mth