USA

Weder Jude noch Enkel von Schoa-Überlebenden

Kongressabgeordneter und Hoffnung der Republikaner: George Santos Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die Kritik an dem im November neu gewählten republikanischen New Yorker Kongressabgeordneten George Santos reißt nicht ab. Die Republican Jewish Coalition (RJC) erklärte am Dienstag, der 34-Jährige sei bei zukünftigen Veranstaltungen der Gruppe nicht willkommen, denn er habe »das jüdische Erbe beansprucht, während er für ein Amt kandidierte«.

RJC-Geschäftsführer Matt Brooks erklärte: »Wir sind von dem designierten Kongressabgeordneten Santos sehr enttäuscht. Er hat uns getäuscht und sein Erbe falsch dargestellt.« Er werde bei keiner zukünftigen RJC-Veranstaltung willkommen sein, fügte Brooks hinzu.

ausgeschmückt Am Montag hatte Santos in zwei Interviews zugegeben, seinen Lebenslauf gefälscht und ausgeschmückt zu haben. Anders als bisher behauptet, habe er weder einen Hochschulabschluss noch habe er jemals bei den Banken Goldman Sachs und Citigroup gearbeitet.

Der »New York Post« sagte Santos, dass er, anders als im Wahlkampf behauptet, auch kein Jude sei, sondern Katholik: »Ich bin katholisch. Weil ich erfahren habe, dass meine Familie mütterlicherseits jüdische Wurzeln hat, sagte ich, ich sei jüdisch.«

Im Wahlkampf hatte Santos von seinen angeblich aus der Ukraine stammenden jüdischen Großeltern erzählt: Sie wären während des Holocaust aus Belgien geflüchtet und nach Brasilien ausgewandert.

Recherchen der »New York Times« hatten in den vergangenen Wochen Zweifel an Santos’ Angaben zu seinem Lebenslauf genährt.

Mit seinem Sieg gegen den demokratischen Herausforderer Robert Zimmerman in New York, einer Hochburg der Demokraten, hatte Santos den Republikanern bei den Midterms eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus gesichert.

Mehrere Abgeordnete der Demokraten fordern nun, Santos auszuschließen. Der 34-Jährige gilt als Unterstützer von Donald Trump und soll auch an dessen Rede vor der Erstürmung des Kapitols teilgenommen haben. ja

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025