New York/Mekka

Virtuelles Treffen zum Ramadan

Foto: World Jewish Congress

Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat sich am Montag aus Anlass des Fastenmonats Ramadan virtuell mit der in Mekka ansässigen Islamischen Liga (MWL) getroffen. An der Online-Veranstaltung nahmen WJC-Präsident Ronald S. Lauder und Saudi-Arabiens früherer Justizminister, MWL-Generalsekretär Mohammad bin Abdul Karim Al-Issa, sowie mehr als 100 hochrangige Vertreter jüdischer und muslimischer Gemeinden aus aller Welt teil.

Vertrauen »Die Beziehungen zwischen Gemeinschaften, insbesondere Glaubensgemeinschaften, sind für uns leider nicht immer leicht aufrechtzuerhalten«, sagte Lauder. »Tatsächlich wissen wir alle, dass es im Laufe der Geschichte Streit zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen gegeben hat, aber wenn wir uns bemühen, wie heute zusammenzukommen, zusammenzuarbeiten und die Unterschiede zwischen unseren Religionen anzuerkennen, beginnen wir diesen Prozess, der Vertrauen aufbauen muss unter unseren Leuten. Das ist der Anfang.«

Lauder sagte, der Kampf »gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und antichristliche Angriffe wird unendlich wirksamer sein, wenn er vereint geschieht. Christen sollten die Verteidigung von Juden und Muslimen führen. Muslime sollten die Verteidigung von Christen und Juden führen. Juden sollten die Verteidigung von Muslimen und Christen führen. Und wir müssen alle gemeinsam gegen Rassismus stehen.«

Die Geschichte zeige, so Lauder weiter, »dass Juden und Muslime als Brüder zusammenleben und gemeinsam Großes erreichen können. Die Geschichte zeigt uns auch, dass wir einen negativeren Weg einschlagen können. Wir halten diese Wahl in unseren Händen. Wir senden heute eine kraftvolle, einheitliche Botschaft an die ganze Welt, dass wir den Weg der Brüderlichkeit, den Weg des Friedens und den Weg zu einer besseren Welt für uns alle und insbesondere für unsere Kinder wählen.«

Einheit MWL-Generalsekretär Al-Issa erklärte, Religion solle als Instrument zur Förderung von Frieden und Einheit und nicht zur Spaltung eingesetzt werden: »Wir wissen, dass Religion immer als Entschuldigung für Konflikte verwendet wurde oder um politischen Zwecken zu dienen. Ich möchte sagen, dass dies gegen das Wesen der Religion verstößt, weil Religion den Frieden fördert. Ich möchte betonen, dass dieses freundliche Treffen eine Gelegenheit ist, unsere gemeinsamen Werte, unsere menschlichen Werte zu fördern.«

Weiter sagte er: »Wir sollten (...) einen wirksamen Dialog aufbauen – nicht nur einen vorübergehenden Dialog oder um einander zu gefallen, sondern einen fruchtbaren Dialog, in dem Liebe und Respekt vorherrschen.« ja

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025 Aktualisiert

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025