Pakistan

Verurteilter von Mord an jüdischem Journalisten freigesprochen

Daniel Pearl, Reporter des Wall Street Journal, war 2002 in Karatschi entführt und später enthauptet worden

 02.04.2020 16:19 Uhr

Wurde 2002 in Pakistan ermordet: der amerikanische Journalist Daniel Pearl Foto: dpa

Daniel Pearl, Reporter des Wall Street Journal, war 2002 in Karatschi entführt und später enthauptet worden

 02.04.2020 16:19 Uhr

Ein Gericht in Pakistan hat mehr als 18 Jahre nach der Ermordung des jüdisch-amerikanischen Journalisten Daniel Pearl das Todesurteil gegen den Islamisten Ahmed Omar Said Scheich aufgehoben.

Das Gericht in der Provinz Sindh kam zu dem Schluss, dass die Verurteilung wegen Mordes auf fehlerhaften Beweisen beruhte, wie ein Beamter des Gerichts am Donnerstag mitteilte.

FREIHEITSSTRAFE Stattdessen verhängten die Richter gegen Scheich, einen Pakistaner mit britischem Pass, eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Entführung, die er seit seiner Inhaftierung seit 2002 bereits verbüßt hat.

Scheich könne nun freigelassen werden, sofern die pakistanische Regierung nicht vor dem Obersten Gerichtshof in Berufung geht, teilte einer seiner Anwälte mit.

Der US-Journalist Daniel Pearl, der als Südasien-Korrespondent für das »Wall Street Journal« arbeitete, wurde 2002 in der Stadt Karatschi entführt und später geköpft. Wie andere westliche Journalisten auch hatte Pearl aus Pakistan über die Auswirkungen des Sturzes des Taliban-Regimes in Afghanistan im Jahr 2001 berichtet.

TODESURTEIL Ein Anti-Terror-Gericht hatte Ahmed Omar Said Scheich 2002 der Entführung und Ermordung Pearls für schuldig befunden und ihn zum Tode am Strang verurteilt. Drei weitere Männer wurden damals zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie dem Hauptangeklagten geholfen haben sollen. Auch sie wurden an diesem Donnerstag freigesprochen.

Pearl, 1963 geboren, war der Sohn einer im Irak aufgewachsenen Jüdin und eines Israelis mit polnischen Wurzeln. Seine Entführung und Ermordung war der Auftakt zu einer Reihe von Anschlägen gegen westliche Ziele in Pakistan. Am 17. März 2002 wurde eine evangelische Kirche in Islamabad mit einer Granate beschossen; fünf Menschen starben dabei.  dpa/ja

Ungarn

Abschied von der ältesten Olympiasiegerin

Die legendäre Turnerin Ágnes Keleti ist in Budapest gestorben – nach einem langen, außergewöhnlichen Leben voller Medaillen

von Martin Krauß  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

Porträt

Die Krankenschwester und der Urwalddoktor

Vor 150 Jahren wurde Albert Schweitzer geboren. An seiner Seite wirkte seine Frau Helene Schweitzer Bresslau – eine Heldin, die oft vergessen wird

von Anja Bochtler  15.01.2025

USA

Betrug mit Corona-Hilfen? Jewish Voice for Peace zahlt mehr als halbe Million Dollar zurück

Um einer Verurteilung zuvorzukommen, zahlt die Organisation freiwillig 677.634 Dollar

von Ralf Balke  15.01.2025

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025 Aktualisiert

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025