Am Samstagabend hat es einen Zwischenfall vor der Synagoge Agudas Achim in Zürich gegeben. Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), Jonathan Kreutner, sagte gegenüber der Jüdischen Allgemeinen: »Gemäß bisherigen Erkenntnissen verschüttete ein Mann gestern Abend vor der Synagoge an der Erikastrasse in Zürich Benzin. Dabei wurde er von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes überrascht. Er ergriff sofort die Flucht.«
Der Täter sei Schweizer Staatsbürger und habe von der Polizei verhaftet werden können, so Kreutner. »Anhand von ersten Abklärungen der Polizei handelte der Täter allein und es steht kein extremistisches Motiv im Vordergrund.« Doch noch sei einiges unklar. »Klar ist nur, dass die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz seit Monaten besonders wachsam ist.«
Die Polizei Zürich bestätigt den Hergang der Tat. »Der mutmassliche Täter, ein offenbar psychisch verwirrter, 32-jähriger Schweizer, konnte im Verlaufe der Nacht von der Kantonspolizei Zürich festgenommen werden«, heißt es in einer Pressemitteilung. »Das Forensische Institut sicherte am Tatort Spuren. Die weitere Fallbearbeitung übernahm in der Folge die Kantonspolizei Zürich.«
Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, schrieb auf X: »Heute Abend kam es zu einem versuchten Brandanschlag auf die Synagoge an der Erikastrasse in Zürich.« Laut Goldschmidts Darstellung gab es mehr als einen Täter, die vor der Synagoge Benzin ausgeschüttet hätten, bevor sie von Wachleuten entdeckt worden seien. Die Täter seien daraufhin geflüchtet.
Gegenüber »20 Minuten« sagt der Gemeinderat Jehuda Spielman: »Es war keine Zufallsattacke – auf Videoaufnahmen ist ersichtlich, wie zuvor im Quartier unterwegs war und auch bei mindestens einer anderen jüdischen Institutionen gesichtet wurde.« Nach Erkenntnissen Spielmans handele es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen psychisch labilen Mann. ja