Die französische Polizei scheint die Täter eines der schwersten Terroranschläge der 80er-Jahre identifiziert zu haben. Wie Pariser Medien am Mittwoch meldeten, erließ die französische Justiz bereits am 20. Februar Haftbefehl gegen drei offenbar palästinensische Männer.
Ihnen wird vorgeworfen, am 9. August 1982 im Pariser Viertel Marais eine Granate ins Restaurant »Goldenberg« geworfen und vor dem Gebäude in der Rue des Rosiers auf Passanten geschossen zu haben. Sechs Menschen wurden dabei getötet und 22 zum Teil schwer verletzt. Der antisemitische Anschlag, zu dem sich bisher niemand bekannte, hatte Frankreichs jüdische Gemeinde schockiert und stark verunsichert.
Abu Nidal Die drei Verdächtigen sollen im Auftrag der Gruppe Abu Nidal gehandelt haben, die sich Anfang der 70er-Jahre von der PLO abgespalten hatte. Heute sind die drei Männer zwischen 50 und 60 Jahre alt und leben in Norwegen, Jordanien und in Ramallah im Westjordanland. Mehr als 30 Jahre nach dem Anschlag könnten die Täter nun bald gefasst werden.
»Der internationale Haftbefehl gegen die drei Männer ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit«, sagte Agnes Thibault-Lecuivre, Sprecherin der Pariser Staatsanwaltschaft. Sobald der Prozess vorbereitet ist, sollen Auslieferungsgesuche gestellt werden.
Der Chef der Antirassismus-Initiative LICRA, Alain Jakubowicz, lobte im französischen Fernsehen das energische Vorgehen der Justiz und nannte es »eine starke Botschaft an Terroristen und Mörder: Wo immer ihr auch seid, wir werden euch finden, einsperren und verurteilen«. Der Haftbefehl sende besonders in der aktuellen Situation ein Signal der Hoffnung an die Familien der Opfer und vermittle Vertrauen in die Behörden. ja